Rezension

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In einen Rockstar verlieben? Lass mich kurz überlegen... NEIN DANKE!

Breathe - Jax und Sadie
von Abbi Glines

Anstatt ihre Sommerferien am Strand zu verbringen, muss die 17-jährige Sadie arbeiten, da ihre schwangere Mutter dazu nicht mehr in der Lage ist. Als sie erfährt, für WEN sie da eigentlich tagtäglich die Zimmer putzt, fällt sie aus allen Wolken. Es ist niemand anderes, als der berühmte Rockstar und Mädchenschwarm Jax Stone. Sadie ist sich von Anfang an sicher: Der ist nur einer von vielen arroganten Promis! Doch nach und nach lernt sie ihn, und seine andere Seite besser kennen, und muss sich eingestehen, dass sie Jax doch anziehender findet als anfänglich gedacht. Doch hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?

Ich habe das Ebook bei einer Buchverlosung hier auf LovelyBooks gewonnen, und bin auch heilfroh darüber, dass ich für so einen Müll kein Geld ausgegeben habe!

Das erste Problem: Sadie. Ich wollte dieses Mädchen fast 24 Stunden an die Wand klatschen! Sie hatte ungefähr so viel Selbstbewusstsein wie eine Haselnuss, und selbst die hat wahrscheinlich noch mehr Selbstachtung als sie! Sie sagt ständig, dass sie zwar das gute Aussehen ihrer Mutter geerbt, aber eben eine hässliche Persönlichkeit hätte, und überhaupt so gaaaaaar nicht hübsch sei. Und dann sagte sie ständig so Sätze, Marke: „Schau mich doch mal an, ich bin nicht mal hübsch, und was besonderes schon gar nicht.“ NE schon klar, ich hatte echt den Eindruck, dass Sadie so scheiße aussieht, dass man sie im Schrank einsperren müsste... Ich verachte solche Weiber echt, die sich und Anderen immer einzureden versuchen, dass sie nicht attraktiv wären. Was bezwecken die damit?! Wollen sie erst recht hören wie hübsch sie doch sind? Tja, wenn das so ist, dann hat das wunderbar geklappt. Ungefähr alle sechs Seiten wurde Sadie erklärt, wie hammer und absolut sexy sie doch aussehen würde, was sie natürlich nur mit roten Wangen und einem schüchternen „Danke“ quittierte. Dieses „Ich bin so hässlich und unscheinbar“-Getue ging mir einfach nur dermaßen auf die Nüsse! Dazu kam dann noch, dass sie einfach immer, IMMER einen auf Mitleid machte: Sie hätte es so schwer, ihre Mom wäre so ätzend und so weiter und so fort, aber anstatt mal den Mund aufzumachen und ihrer (echt enorm faulen und miserablen) Mutter die Meinung zu geigen, bedient sie sie von vorne bis hinten, verdient den Lebensunterhalt, und kümmert sich dann (neben der Schule wohlgemerkt!) auch noch um ihren kleinen neu geborenen Bruder, weil ihr Mutter anscheinend in der Steinzeit lebt, und nicht weiß, wie so ein verdammtes Kondom funktioniert! Dass sie sich so aufopfernd um ihre Familie kümmerte, machte sie natürlich zu einem wahrgewordenen Traum und einem blonden Engel auf Erden! Zumindest hätte man bei Jax schmachtenden Liebeserklärungen so den Eindrück bekommen können. Wo wir übrigens schon bei dem zweiten Problem sind: Jax Stone. Der ist so ziemlich das männliche Klischee auf zwei Beinen: ein Rockstar, der aber keineswegs überheblich oder arrogant ist, nein! Jax ist liebevoll, nett, charmant, sexy und ein absoluter Gentleman und Gutmensch; ach er ist einfach nur eine Reinkarnation Gottes! Zumindest habe ich das so verstanden. Die Lobeshymnen die auf ihn abgeschossen wurden, waren anfänglich ja noch erträglich aber spätestens ab der Mitte des Buches nur noch entsetzlich nervig! -.- Die Liebesbeziehung zwischen den beiden ging einfach viel zu schnell. Von einem Tag auf den nächsten, hat Sadie von der „großen Liebe“ gesprochen, und das, obwohl sie sich bis dahin noch nicht mal geküsst, geschweige denn etwas zusammen unternommen hatten (die gemeinsame Unternehmung im Supermarkt, zähle ich definitiv nicht als Date!)! Und wenn es die wahre Liebe ist, ist es auch völlig egal, dass man es beim ersten Date auf den Kinositzen treibt (Und das obwohl Sadie ja EIGENTLICH so gar nicht wie ihre Mutter sein wollte. Tja...), oder beim zweiten Date unter der Dusche, oder beim dritten... Okay, lassen wir das! Aber was rede ich denn auch! Natürlich ist es die wahre Liebe! Zumal Jax das ja auch ähnlich schnell gemerkt hat, und dann - habe ich eigentlich schon gesagt, dass das Buch etwas klischeehaft ist? - , eifersüchtig auf jeden Typen war, der sich Sadie nur auf zehn Schritte näherte. Die Szenen waren wirklich zum schießen, wenn sich Jax wie ein knurrender Pitbullterrier vor Sadie aufstellte, um jeden potenziellen männlichen Gegenkanditaten zu vertreiben.

Manche Szenen waren einfach nur lächerlich. Eine davon war definitiv die im Supermarkt. Eine vor Klischee triefende Szene, bei der ich gedacht habe, dass in jedem Moment (natürlich mit angemessener pathetischer Musik) Joachim Gauck um die Ecke tritt und ihm das Bundesverdienstkreuz umhängt oder so! Die Szene unter der Dusche hat mich sofort an „Shades of Grey“ erinnert, wobei ich die ganze Zeit darauf gewartet habe, dass Jax ihr gleich die Augen verbindet, und ihr ordentlich den Hinter versohlt oder sowas in der Art... Ich merke schon, ich schweife ab! :D „Breathe“ ist einfach eine total klischeehafte und vorhersehbare Geschichte mit sinnfreien und manchmal so enorm dümmlichen Gesprächen, dass es schon fast wehtut, und man sich fragt: ERNSTHAFT?! Im Prinzip ist jede Nachmittags-Reality Soap besser und vor allem auch prickelnder als dieser, voller künstlich erzeugter Dramen gespickter, NewAdult-Roman.

Fazit: Einfach nur grottig schlecht! Drama wohin man nur schaut, dämliche Dialoge, unprickelnde Erotik, und eine Hauptprotagonistin die einen echt zur Weißglut bringen kann! Obwohl die Reihe ja nicht zu Abbi Glines „Besten“ gehören soll (danke an Ladylike0 für den Hinweis :D), weiß ich echt nicht, ob ich nochmal jeweils ein Buch von ihr in die Hand nehme! Für mich, nicht empfehlenswert!