Rezension

Irische Freundschaft

Die Sache mit Rachel -

Die Sache mit Rachel
von Caroline O’Donoghue

Bewertet mit 4 Sternen

MEINUNG:

Der Roman Die Sache mit Rachel hat mich schon früh angesprochen. Irgendwie hatte ich anhand des Covers angenommen, dass es sich um eine eher lesbische Liebesgeschichte handeln könnte, da als queer gekennzeichnet war und vielleicht auch wegen dem pink und der Frau (?) auf dem Cover, aber da habe ich mich ein bisschen geirrt.

Im Mittelpunkt des Romans steht in meinen Augen die Freundschaft zwischen Rachel und James. Rachel erzählt die Geschichte in der Ich-Erzähler Perspektive retrospektiv, sprich sie ist erwachsen und erwartet ein Kind und erzählt die Geschichte von sich James aus Vergangenheitssicht. Natürlich habe ich mich gefragt, wie sich die Geschichte der beiden in die Gegenwart entwickelt hat. Rachel und James lernen sich im Buchladen kennen, in dem beide arbeiten. So richtig konnte ich die Faszination zwischen ihnen nicht nachvollziehen, aber sie waren schnell unzertrennlich und haben auch zusammen gewohnt. James bleibt für mich insgesamt etwas blass und nicht so wirklich greifbar als Charakter. Aus dem Grund habe ich die Freundschaft jedenfalls nicht so gefühlt, aber als gegeben hingenommen. Schwierig wird es als Rachels Professor Fred Byrne in das Leben der beiden tritt und die Beziehung zu ihm sich nicht so entwickelt, wie Rachel es sich gedacht hat. Ich fand die Geschichte ab der Mitte etwas lahm und habe dann auf das Hörbuch gewechselt. Ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat dran zu bleiben, denn es gibt noch einen großen Twist, der das Leben von vielen Personen, allen voran James, Fred Byrne und Rachel für immer verändert. Das hat mir gut gefallen und erklärt dann auch die Gegenwart. Außerdem hat mir gut gefallen, dass man einen Einblick in das gesellschaftliche Leben von Irland zu der Zeit bekommt. Diese Zeit ist geprägt von eine Rezession, die auch James und Rachel zu spüren bekommen. Außerdem ist das fehlende Recht auf Abtreibung, welches in Irland tatsächlich erst 2018 gebilligt worden ist, und die Folgen davon ein Thema in dem Buch.

FAZIT:

Die Sache mit Rachel ist ein sehr irisches Buch, ein Buch über erste Liebe, eine große Freundschaft und den gesellschaftlichen Problemen Irlands Anfang der 2010er. Jahre. Nach einem kleinen Durchhänger, hat es sich gelohnt hier doch dran zu bleiben, denn alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen.