Rezension

Ja natürlich, so könnte es sein!

Der Astronaut -

Der Astronaut
von Andy Weir

Bewertet mit 5 Sternen

... wenn es denn soweit kommt!

8 Milliarden Menschen stehen vor einem Rätsel, die Sonne verdunkelt sich zusehends. Was angesichts der Klimaerwärmung erst einmal nach einer willkommenen Abkühlung aussieht, wird schon bald ein großes Problem werden. Pflanzen werden nicht mehr ordentlich wachsen, Pflanzenfresser werden nicht mehr genug Nahrung finden und schließlich fehlt dem Menschen nicht nur der Strom aus dem Sonnenkollektor sondern auch das Steak auf dem Grill.

Angesichts dieser ultimativen Katastrophe arbeitet die Menschheit endlich zusammen (ja, ich meine Amerikaner, Russen und Chinesen - eine erstaunlich andere Situation, als die jetzige) und finden heraus, dass sogenannte Astrophagen die Energie der Sonne absorbieren. Da es anscheinend auch unserem Sternennachbarn Andromeda so ergeht, wird husch husch ein Raumschiff im Erdenorbit zusammengebaut, eine 3-köpfige, komaresistente Mannschaft ausgebildet, plus Ersatzcrew, die auf ihrer 13 Jahre dauernden Spritztour ins All herausfinden soll, wie die Menschheit zu retten ist.

Dann allerdings erwacht Ryland Grace, eigentlich Physiklehrer, aus einem tiefen Schlaf und findet sich allein auf einem Raumschiff wieder. Seine beiden Begleiter liegen tot in ihren Kojen und Ryland muss sich mühsam, Stück für Stück, daran erinnern, was geschehen ist und vor allem, was er jetzt zu tun hat.

In dieser Situation begleiten wir den einsamen Spacecowboy, wie wir schon "dem Marsianer" bei Andy Weirs erstem Abenteuer folgen durften, mit vielen Selbstgesprächen, verzweifelten Handlungen und menschlichen Fehlern, gewürzt mit Selbstironie und Witz. Das große "Ding" ist hier natürlich die Schwerelosigkeit, die potentiell tödliche "Außenluft" und die irrwitzige Herausforderung, mal eben die Erde zu retten.

Ryland wähnt sich auf einer Selbstmordmission. Er kann sich an immer mehr Details auf der Erde erinnern, bis er eine umwälzende Entdeckung macht. Fortan ists auch eine Herausforderung spritsparend durch den Kosmos zu düsen. Und er ist nicht mehr einsam.

Es ist Science Fiction, es ist ein Zukunftsmärchen, aber ein ziemlich umwerfendes. Und wie immer lehrreiches. Und erwartbar spannendes und auf jeden Fall ein Hoffnung spendendes. Ich habs sehr gern gelesen.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 15. März 2022 um 22:50

Weir ist recht unterhaltsam.

katzenminze kommentierte am 18. März 2022 um 11:10

Toll 5 Sterne, dann darf es auf der WuLi bleiben! :) Ich höre nur Lob auch von nicht SciFi-Fans und bin sehr neugierig.