Rezension

Jahreshighlight

Die Sturmschwester
von Lucinda Riley

Bewertet mit 5 Sternen

Eine sehr berührende und traurige Geschichte.

Ally ist Profiseglerin und steht kurz davor, das Training für ihren wichtigsten Wettkampf in ihrer beruflichen Laufbahn, anzugehen. Und auch privat könnte sie nicht glücklicher sein, denn der Richtige ist stets an ihrer Seite. Doch dann erfährt sie, dass ihr Adoptivvater verstorben ist und ihr, wie auch ihren fünf Adoptivschwestern, eine Spur hinterlassen hat, welche auf ihre Herkunft deutet. Ally erbt die Memoiren eines norwegischen Musikers, der vor etwa 100 Jahren gelebt hatte und macht sich auf den Weg nach Norwegen, um herauszufinden, ob sie vielleicht eine Nachfahrin dieses Mannes ist. 

Bereits im ersten Band haben wir Allys ältere Schwester Maia begleitet und somit war ich mit der Ausgangssituation vertraut. Ich war damals schon angetan gewesen von dem Auftakt der Reihe, doch dass sich der 2. Teil als mein Jahreshighlight entpuppen sollte, hätte ich nicht gedacht. 

Lucinda Riley hatte es auf diesen knapp 600 Seiten geschafft, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und keine Längen auftreten zu lassen. Ich konnte mir das Setting bildhaft vorstellen und verlor mich in der geheimnisvollen Atmosphäre. So viele unterschiedliche Emotionen stiegen in mir, während der Lesezeit, hoch. Die Story war romantisch, tragisch und unglaublich traurig. Sie hat mich in freudige Aufregung versetzt, dann schockiert und dann wieder wütend gemacht. 

Ally ist eine strake Protagonistin, die sich in einem Männer dominierenden Umfeld behaupten kann und immerzu positiv denkt. Sie ist ehrgeizig und pragmatisch. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ihr Partner Theo ist ein ruhiger und analytischer Mensch, der entschieden auftritt und offen ist. Die Geschehnisse, welche dieses Paar durchleben muss, war für mich so unvorhersehbar und hat mich sehr bestürzt. 

Die Erzählung über die Vorfahren von Ally hat mir sogar noch besser gefallen, als ihre eigene Geschichte. Die Autorin hatte hervorragend recherchiert und mir nicht nur einmal das Herz gebrochen bezüglich der Schicksale von Allys Ahnen. 

Dieses Buch hat mich so berührt, war echt und tiefgründig, dass ich den Wunsch verspüre, es gleich noch einmal lesen zu wollen. Volle 5 Sterne.