Rezension

Lektüre-Begleitung auf meiner Norwegen-Reise: Spannend, rätselhaft und sehr emotional!

Die Sturmschwester
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4.5 Sternen

》INHALT:

In Ally d’Aplièses Leben scheinen sich eben alle Wünsche zu erfüllen: Sie hat eine wundervoll außergewöhnliche Familie, ihre Karriere als Seglerin geht steil bergauf und gleichsam hat sie eben auch noch den Mann ihrer Träume gefunden! Doch genau da ruft eine schreckliche Nachricht sie in den Schoß ihrer Familie zurück: Ihr geliebter Adoptivvater Pa Salt ist unerwartet verstorben und hat jeder Schwester einen Hinweis auf deren Herkunft hinter lassen. Heimgekehrt, an den Familiensitz am Genfer See, muss Ally nun entscheiden, was sie mit diesem anfangen will: Eine Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert. Diese führt sie in das raue Land im Norden, in eine Welt voller Musik, zu verflossenen Leben und ihrer eigenen Wahrheit.

 

》EIGENE MEINUNG:

Durch das Cover dieses Romans blicken wir in einen norwegischen Fjord und finden somit schon unseren groben Handlungsort. Auch Boote spielen in der Erzählung eine wichtige Rolle. Somit verweist die Gestaltung auf Bestandteile der Erzählung und ist typisch für Lucinda Rileys Bücher. Entsprechend finde ich es passend, wenn auch nicht außergewöhnlich schön.

Bei „Die Sturmschwester“ handelt es sich um den 2. Teil der Schwester-Reihe von Lucinda Riley. In jedem Band geht es um eine andere Schwester, die nach ihrer Herkunft sucht und dabei Verbindungen zur Vergangenheit anderer Charaktere findet. Gleichzeitig wird der übergeordnete Handlungsstrang zu Pa Salt, dem Adoptivvater der Schwestern, vorangetrieben.

Eine Besonderheit dieser Reihe ist, dass jedes Buch mit dem Zeitpunkt beginnt, an dem die jeweilige Schwester vom Tod ihres Vaters erfährt. Somit überschneiden sich Teile der Handlung in den Romanen, jedoch ohne je langweilig oder sich wiederholend zu wirken!

Die Erzählung selbst lässt uns in einem Teil Allys Leben verfolgen, in dem Hauptthemen das Segeln und die Liebe darstellen, bis das Schicksal sie nach Norwegen führt. Dort wechselt ihre Perspektive sich mit Rückblicken in die Vergangenheit ab. Hier starten wir im Jahr 1875 und lernen das einfache Leben des Mädchens Anna kennen. Bereits zu Beginn stellt man sich als Leser also wieder die Frage: Wie passen diese Figuren zusammen und was muss noch geschehen, damit ihre Leben sich verbinden?

Ich mag an den Geschichten von Lucinda Riley vor allem die spannenden, rätselhaften Parts und die Beschreibungen der Landschaften – hier seltsamerweise eher Griechenland als Norwegen das mir etwas zu blass bleibt. Auch die Familiengeschichten gefallen mir sehr, wobei bisher vor allem die der Vergangenheit dabei durchaus mit viel Leid und Kummer verbunden sind. Der Liebes-Anteil der Geschichte war hier ganz anders gestaltet als in Band 1, was mir sehr gefallen hat und zeigt, dass dieser Part nicht immer mit dem Obligatorischen „Traummann“ zu einem hoffnungsvollen Ende kommen kann! Ebenso ist der Teil vor Pa Salts Tod ausführlich und interessant beschrieben.

Ally fand ich grundsätzlich sympathisch: Sie ist eigenständig und nahbar, taff und offen für Neues. Dennoch fand ich gerade ihre Beziehung zu Theo etwas seltsam und sie als Paar nicht wirklich überzeugend. Ihren Verlust konnte ich hier nicht wirklich fühlen. Mit Anna hingegen konnte ich von Beginn an mitfiebern und ihre Entwicklung und Schicksalsschläge gebannt verfolgen. Gerade auch die Rätsel um sie und Szenen um ihre Nachkommen im 2. Weltkrieg gingen mir sehr ans Herz.

Von Pa Salt erfahren wir in diesem Teil leider eher wenig, dafür gibt es am Ende den Schwenk auf die 3. Schwester Star.

 

1. Die sieben Schwestern

2. Die Sturmschwester

3. Die Schattenschwester

4. Die Perlenschwester

5. Die Mondschwester

6. Die Sonnenschwester

7. Die verschwundene Schwester

8. Die Geschichte von Pa Salt (noch nicht erschienen)

 

》FAZIT:

Der 2. Teil der Reihe führt Ally und uns, nach einem interessanten Beginn in ganz anderen Gefilden, nach Norwegen. Darin geht die parallel erzählte Geschichte der bäuerlichen Anna ab 1875 auf. Hier vereinen sich Familiengeschichten, Dramen, Schicksalsschläge, Selbstfindung, Liebe und vieles mehr.