Rezension

Kleines Überraschungspaket im Feel Good Buch Gewand!

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte -

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
von Tj Klune

Bewertet mit 4.5 Sternen

Anmerkung: Ich habe das Buch als Leserundenexemplar von Lovelybooks bekommen. Danke dafür.

 

 

Meinung:

Es lässt sich super leicht lesen. Ich habe mich gefühlt wie mitten drin und wollte diese wundersame Insel auch mal besuchen. Feel Good Geschichte. Manchmal dachte ich jedoch, dass so manches etwas zu oft wiederholt wird.

Das Buch hat keinen richtigen Plot bzw Handlung. Ich war nicht sicher, ob mich das nicht langweilen wird. Aber ich finde die zwischenmenschlichen Interaktionen alleine vollkommen ausreichend. Und vor allem die Lehren, die man daraus ziehen kann.

 

Ich fand es interessant wie dieses Buch in einer Art dystopischem Setting beginnt. Mit vielen Plakaten, dem eintönigen grauen Leben und der monotonen einförmigen Behörde erinnerte es mich an viele klassische Dystopien. Damit habe ich gar nicht gerechnet. Die Mischung fand ich super interessant. Es war sogar manchmal sehr überspitzt dargestellt. Mit beispielsweise den Chefs, die im dunklen Raum hocken und von oben herab auf ihn schauen. Sehr satirisch.

Außerdem habe ich das Setting nicht ganz verstanden. Es ließt sich, als würde es in einer Zeit vor moderner Technologie wie z.B. den 60er spielen, aber gleichzeitig existieren Computer. Von Internet ist aber nie die Rede, die Berichte werden per Post verschickt und ein Smartphone scheint auch keiner zu haben. Im Gegenteil wird ja immer von Schallplatten geredet, obwohl das ja so ein Liebhaberding ist und daher eigentlich immer irgendwie da ist.

 

Ich finde Linus Facetten interessant. Im Büro war er untergeordnet und unterwürfig. Aber in anderen Situationen strikt und dominant. Mit den Kindern versucht er neutral zu sein, aber man merkt, dass sie sein Herz langsam schmelzen. In anderen Bücher geht immer nur eins oder es passt nicht zusammen, aber hier funktioniert das irgendwie.

Ich habe gerne Linus Wandlung verfolgt. Wie er sein Herz immer weiter geöffnet hat für die Kinder und die anderen Inselbewohner. Und wie er langsam erkennt, dass neutral zu bleiben den Kindern nicht hilft.

 

Die Kinder habe ich mir menschlicher vorgestellt, aber letztendlich war das einfach interessant. Ich wusste am Anfang nicht, ob ich damit was anfangen kann. Aber später kam raus, dass ich damit sogar einen Lernmoment hatte: Akzeptanz von Andersartigkeit.

 

Arthur war auch ein interessanter Charakter und hat sogar eine Art Umschwung der Geschichte, aber auch einige Überraschungen mit sich gebracht.

 

Ich habe jeden Satz des Endes geliebt, auch wenn die große Rede schon etwas zu viel war. Der Epilog hat mir dann aber den Rest gegeben und ich musste einen halben Stern auf meine Bewertung drauf packen.

 

Fazit:

Alles in allem ist es einfach ein Feel Good Buch mit einer Message und liebevollen Charakteren. Mit einigem habe ich gar nicht gerechnet, was aber der Geschichte mehr Bedeutung verliehen hat. Und das Ende hat mich berührt. Daher habe ich die 4,5 Sterne vergeben.