Rezension

Konnte mich im Großen und Ganzen von sich überzeugen

Anima - Kim Kestner

Anima
von Kim Kestner

Bewertet mit 4 Sternen

Wie jeden Sommer verbringen Abby und ihre Familie auch dieses Mal ihre Ferien im Nationalpark Acadia, für sie ist dies die schönste Zeit des Jahres. Doch dieser Urlaub ist anders und die Idylle wird überschattet. Alle Menschen verändern sich, zeigen sich von ihrer schlechtesten Seite und schon bald kann Abby eine Verbindung zu Juspinn, einem Illusionisten, der für das große Sommerfest angestellt wurde, feststellen. Er zieht alle in seinen Bann, manipuliert sie, besonders die Frauen um ihn herum, und auch Abby kann sich seinem Einfluss nicht vollständig entziehen, spürt die Gefahr, die von ihm ausgeht. Juspinn ist auf der Suche nach etwas - etwas, das nur Abby ihm geben kann..

Meine Meinung:
"Anima" hat quasi sofort, als ich es das erste Mal gesehen habe, meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Cover und der Titel haben mich sehr neugierig gemacht, die Geschichte klang toll, also musste ich es früher oder später unbedingt lesen.

Kim Kestners Schreibstil las sich wunderbar. Sie schreibt sehr flüssig, ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen und die Seiten flogen nur so dahin.
Das Buch ist hauptsächlich aus der Sicht von Protagonistin Abby im Ich-Erzähler geschrieben, zwischendurch tauchten aber auch immer mal wieder Zeilen aus der Sicht von Juspinn auf.

Abby empfand ich als sympathische Hauptfigur. Sie konnte mich fast vollständig von sich überzeugen, nur manchmal konnte ich ihre Gedanken oder Handlungen nicht ganz nachvollziehen. Leider konnte ich mich auch nicht so richtig in sie hineinversetzen, wodurch ich ehrlich gesagt auch nicht vollständig vom Buch mitgerissen wurde.
Juspinn ist ein sehr interessanter und undurchschaubarer Charakter, der mich überzeugen konnte. Ihn fand ich persönlich deutlich besser dargestellt.
Die anderen Figuren fand ich insgesamt gesehen vollkommen in Ordnung. Bei manchen hätte ich mir vielleicht noch ein wenig mehr Farbe gewünscht, aber im Großen und Ganzen passte das alles schon so.

In die Geschichte konnte ich, wie schon gesagt, sofort eintauchen. Der Prolog hat mich sehr in seinen Bann gezogen und mich gefesselt, ich wollte unbedingt wissen, was es mit allem auf sich hat und wie die Geschichte rund um Abby und Juspinn verläuft, aber nach diesen ersten Seiten flaute das alles ab. Ich war zwar immer noch sehr neugierig auf die Geschichte, von der ich zu Beginn nicht wusste, in welche Richtung sie gehen wird, aber mir fehlte dieses Gefühl, vollkommen im Bann der Handlung zu stehen und das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen.
Der Handlungsverlauf ist überzeugend und nicht vorhersehbar, wie schon gesagt wusste ich oft nicht, in welche Richtung das alles gehen wird, es gab Spannung, es war alles sehr interessant, ich wurde oft überrascht und zum Ende hin konnte mich das Buch dann auch wieder fesseln.
Das Ende ließ mich zufrieden zurück, es passte zur Geschichte, konnte mich überzeugen und ist in meinen Augen abgeschlossen.

Fazit:
"Anima" konnte mich im Großen und Ganzen von sich überzeugen. Dadurch, dass ich aber ein paar kleinere Kritikpunkte habe, kann ich dem Buch einfach nicht die vollen 5 Sterne geben, sondern "nur" sehr gute 4.
Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten und bin mir sicher, dass dies nicht mein letztes Buch von ihr gewesen ist.