Rezension

konnte mich überzeugen

Wild Hearts - Kein Blick zurück - T. M. Frazier

Wild Hearts - Kein Blick zurück
von T. M. Frazier

Bewertet mit 4 Sternen

Nach der King-Reihe ungewohnt sanfte Töne der Autorin, die mich überzeugen konnten

Wer die King-Reihe der Autorin gelesen hat, der weiß, dass diese sehr brutal ist - obwohl sie mir gefallen hat, war sie mir teilweise zu brutal.

Dieses Buch ist anders als erwartet - es ist viel sanfter und hatte mich überrascht. Überrascht auch deshalb, weil die Bewertungen bisher eher durchwachsen waren und ich nicht damit gerechnet hatte, dass mir das Buch so gut gefallen würde. Doch das hat es getan.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Sawyer und Finn erzählt. Sie flieht vor ihrem gewalttätigen Vater, nachdem ihre Mutter verstorben ist, zu einem Grundstück, das ihre Mutter vor ihrem Vater geheimgehalten hatte. Doch dort lernt sie Finn kennen, der ganz und gar nicht begeistert ist, eine neue Nachbarin zu haben.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, und ich habe das Buch an einem Nachmittag ausgelesen. 

Beide Protagonisten verarbeiten den Tod eines geliebten Menschen - doch auf ganz unterschiedliche Weise. Die Emotionen werden sehr gut an den Leser transportiert, sodass ich mit den beiden mitgefühlt habe. Die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden verläuft sanft und vorsichtig, und das passt auch perfekt angesichts dessen, dass Sawyer bisher sehr behütet aufwuchst.

Die bildhafte Beschreibung der Sümpfe Lousiannas hat mir das Gefühl gegeben, direkt dort zu sein, und nicht nur Sawyer und Finn, sondern auch die wenigen Nebencharaktere wurden gut ausgearbeitet und haben sich perfekt in die Handlung eingepasst.

Sowohl Finn als auch Sawyer entwickeln sich sehr weiter; in Rückblenden erfährt man häppchenweise von ihrer Vergangenheit. 

Vor allem Sawyer hat mir gefallen - sie hat Schlimmes durchgemacht, doch das hindert sie nicht daran, allem Neuen offen gegenüberzustehen und mit Neugierde durchs Leben zu gehen - mehr noch, sie versucht alles, was sie bisher versäumt hat, förmlich in sich aufzusagen. Das hat sie mir sehr sympathisch gemacht, weil sie zu keinem Moment verbittert ist, sondern ihre Vergangenheit hinter sich lässt.

Aber auch Finn war mir sympathisch. Er muss erst einen Weg aus seiner Trauer finden, doch mir hat an ihm gefallen, dass er bereit ist, sich wieder auf das Leben einzulassen. Es wurde gut beschrieben, wie sehr er sich zu Sawyer hingezogen fühlt, und mir hat gefallen, dass er auch ehrlich zu ihr ist.

Die Erotik hält sich in Grenzen, doch das Prickeln zwischen den beiden zieht sich durch das gesamte Buch.

Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger - wer sich daran stört, sollte das baldige Erscheinen von Band 2 abwarten und dann erst mit dem Lesen beginnen. 

Fazit: "Wild hearts" ist der erste Band eines Zweiteilers, der so ganz anders ist als die King-Reihe der Autorin. Es ist ein eher sanftes Buch, das mich mit sympathischen Charakteren überzeugen konnte, die sehr lebensecht ausgearbeitet wurden. Nach dem Cliffhanger bin ich nun sehr gespannt auf die Fortsetzung.