Rezension

Konnte mich von Anfang bis Ende fesseln

Unter der Erde - Stephan Ludwig

Unter der Erde
von Stephan Ludwig

Bewertet mit 4 Sternen

Broschiert: 400 Seiten

Verlag: FISCHER Scherz (26. Februar 2020)

ISBN-13: 978-3651000780

Preis: 14,99 €

auch als E-Book erhältlich

 

Konnte mich von Anfang bis Ende fesseln

 

Inhalt:

Elias Haack ist Autor. Er schreibt eher seichte Horrorromane und steckt aktuell in einer Schaffenskrise. Dass eine Einladung zum 90. Geburtstag seines Großvaters Wilhelm ihm Stoff für ein ganzes Buch liefern würde, hätte er sich nicht träumen lassen. 

 

Seit über drei Jahrzehnten hat Elias Wilhelm nicht mehr gesehen. Warum der Alte sich gerade jetzt meldet, ist Elias ein Rätsel, das er im Lauf seines unfreiwillig langen Aufenthalts am Ende der Welt in der Lausitz lösen wird. Sämtliche Bewohner des Dörfchens Volkow machen einen skurrilen Eindruck, und alle scheinen nach Wilhelms Pfeife zu tanzen …

 

Meine Meinung:

Ich kenne die gesamte Zorn-Reihe und lese mit Begeisterung jeden neuen Band. Nun war ich gespannt, wie Stephan Ludwig sich ohne sein charismatisches Kommissarengespann schlagen würde. „Unter der Erde“ ist anders, aber ich fand es nicht schlechter als „Zorn“. Sicher findet man darin nicht so viel Leichtigkeit und Humor, wie man es von Zorn und Schröder gewohnt ist. Dafür nimmt Ludwig das Autorendasein gehörig auf die Schippe und liefert ansonsten einen spannenden, aber auch sehr grausamen und abgründigen Thriller. 

 

Perspektivwechsel mit kleinen Cliffhangern erhöhen die Spannung noch zusätzlich und sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Lange Zeit tappt man als Leser*in im Dunkeln, worum es hier eigentlich geht. Nach und nach wird dies aufgedeckt, wobei es manche Überraschung gibt. Was im einen Moment noch unlogisch erscheint, entpuppt sich mit der nächsten Wendung dann doch wieder als logisch. 

 

Für zartbesaitete Leser*innen ist der Roman nicht zu empfehlen. Etliche brutale und blutige Szenen werden detailliert beschrieben und die Charaktere dabei als eiskalt und gefühllos dargestellt. Das kann einem schon an die Nieren gehen. 

 

★★★★★