Rezension

Ungewöhnlich düster und unmenschlich

Unter der Erde - Stephan Ludwig

Unter der Erde
von Stephan Ludwig

Bewertet mit 2.5 Sternen

Auf Einladung seines Großvaters zu dessen 90. Geburtstags macht sich Elias Haack, bekannter Science-Fiction Autor, auf eine Reise in die eigene Vergangenheit. Kurz vor dem Ziel verliert er die Kontrolle über sein Auto, landet im Graben und muss wegen seines kaputten Autos mindestens eine Nacht im Haus seines Großvaters verbringen, bei einem Großvater, den er kaum kennt und der sein Leben in diesem Dorf verbracht hat. Das Dorf wirkt verlassen, fast wie ausgestorben, was nicht verwunderlich ist, da es dem Braunkohleabbau weichen muss.

Eine seltsame düstere Stimmung liegt über dem Dorf, obwohl sich Hilfe von jedem einzelnen Einwohner aufdrängt.

 

 

Ich kann gut brutale und blutige Thriller aushalten, aber mit diesem Buch hat mich Herr Ludwig doch ziemlich geschockt. Die „Zorn und Schröder“ Bücher, die ich alle gelesen habe, waren voller Ironie, kauziger Dialoge und auch brutaler Verbrechen. Als Leser war man angespannt, manchmal amüsiert und konnte auch schon mal mithalten mit Schröders Gedankengängen.

 

Hier war die Stimmung ständig düster und aussichtslos. Anfänglich nur in den Rückblenden wurden unmenschliche und gefühllose Gewalttaten geschildert, die dann in der Gegenwart weitergeführt wurden.

Elias wird von Anfang an manipuliert, beobachtet und überwacht. Zu welchem Zweck erschloss sich mir nicht einmal am Ende des Buches.

 

Eine verrückte Geschichte, die reichlich konstruiert wirkt, wird über drei Zeitebenen erzählt und entwickelt sich in eine immer absurder werdende Geschichte. Man kann sich als Leser an keine der Figuren festhalten bzw. keine Figur sympathisch finden. Elias wirkt unglücklich und unsympathisch. Die gesamte Dorfbevölkerung wirkt geistig krank, emotionslos und gewalttätig.

 

Ich hoffe, dass „Unter der Erde“ nicht der Beginn einer neuen Serie ist, denn ………….Zorn und Schröder sind einfach unterhaltsamer und spannender.