Rezension

Lädt zum Träumen ein

Der Mondscheingarten - Corina Bomann

Der Mondscheingarten
von Corina Bomann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit Spannung habe ich auf das neue Buch von Corina Bomann "Der Mondscheingarten" gewartet, nachdem ich das Vorgängerbuch Die Schmetterlingsinsel regelrecht verschlungen habe. Mit dementsprechend hohen Erwartungen habe ich das Buch angefangen zu lesen.

Zur Story:
Lilly, Ende 30, Witwe, in Berlin lebend und Besitzerin eines Antiquitätenladens bekommt plötzlich von einem ihr völlig unbekannten Mann eine alte Geige und ein Notenblatt mit einer Komposition namens Mondscheingarten geschenkt. Noch ehe sie Fragen stellen kann verschwindet der Mann spurlos und lässt Lilly ratlos zurück. Die Geige fasziniert sie und sie begibt sich auf die Reise nach der Geschichte der Geige und dem Zusammenhang zu ihr, da der Mann behauptete, dass ihr die Geige gehöre. Auf ihrer Suche reist sie zunächst nach England zu ihrer Jugendfreundin Hellen und lernt dort Gabriel kennen, Leiter eines Musikinstituts. Mit Hilfe dieser beiden Personen kommt Lilly Schritt für Schritt dem Geheimnis der Geige näher, reist nach Italien und später nach Sumatra und entdeckt die Geschichte von Rose und Hellen, zwei zu ihren Zeiten berühmten Geigerinnen und Vorbesitzerinnen der Geige. Auf dieser Reise entdeckt Lilly nicht nur die Geschichte der beiden Frauen und der Geige, sondern erfährt auch viel über sich selbst und schöpft nach dem Tod ihres Mannes neue Kraft.

Das Buch spielt in verschiedenen Zeiten. Zunächst wird abwechselnd aus der Sicht von Lilly in der heutigen Zeit und aus der Sicht von Rose um 1900 rum erzählt. Später kommt noch die Sicht der Hellen hinzu. Alle drei Handlungsstränge ließen sich gut und flüssig zu lesen und waren jede, auf seine Art, spannend, traurig, aber auch hoffnungsvoll und romantisch. Alle drei Frauen sind mir schnell ans Herz gewachsen und auch Gabriel und vor allem Hellen wecken Sympathien in mir. Zunächst ist die Geschichte recht verworren und man fiebert mit, sowohl mit Lilly, als auch mit Rose, später auch mit Hellen. Man ist schnell in der Geschichte gefangen und die Schreibweise von Corina Bomann lädt zum Träumen ein. Sie erschafft mit ihren Worten viele Bilder, schildert die Natur sowie die Gefühlswelten der Akteure anschaulich und bunt. Es ist schwer das Buch aus der Hand zu legen, weil man mitfiebert und wissen möchte, wie es weiter geht und was das Geheimnis der Geige ist. Zum Teil kann man es sich denken, aber das Ende kommt dann doch überraschend. Es ist für mich auch ein kleines bisschen überzogen und wird so in der Realität wahrscheinlich nicht passieren, aber irgendwie passt dieses Ende zu dem Buch und der Stimmung, das es in mir ausgelöst hat. Von daher war es einfach perfekt so und ich sehe über das Unwahrscheinliche gerne hinweg.

Wer Geschichten mag, die in verschiedenen Zeiten spielen, wer es romantisch mag und wer verworrene Familiengeschichten mag sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Ich ging mit hohen Erwartungen an das Buch heran, da Die Schmetterlingsinsel, das Buch vor diesem von Corina Bomann, eines meiner Lieblingsbücher ist, und wurde nicht enttäuscht. Der Mondscheingarten kann mit Der Schmetterlingsinsel mithalten. Corina Bomann ist ihrem Schreibstil treu geblieben und hat mir damit ein tolles Leseerlebnis beschert.