Rezension

Laymon zeigt sarkastisch, wie weit Geldgier und Langeweile gehen können

Das Spiel - Richard Laymon

Das Spiel
von Richard Laymon

Bewertet mit 5 Sternen

Jane Kerry findet einen Umschlag, in dem die Einladung zu einem "Spiel" steckt - gemeinsam mit 50 Dollar. Da die erste Aufgabe sehr leicht ist, macht sie weiter. Der Einsatz verdoppelt sich jedesmal und die Aufgaben werden immer härter. Jane wird süchtig und spielt mit - bis sie in der Hölle landet...

Mein erstes Buch von Richard Laymon, auf den ich durch Leser meines Bloges gestoßen bin - vielen Dank! ;)

Das Spiel ist ein vorzüglicher Psychothriller, der langsam beginnt, schnell in Fahrt gerät und einen mitten in die Hölle manövriert.

Dadurch, dass dies mein erster Laymon-Roman war, fand ich es anfangs ungewohnt, dass der Autor keinerlei Sympathie zu seiner Protagonistin zustande kommen lässt. Man findet Jane naiv, nervend und möchte sie einfach nur schütteln.
Halbwegs sympathisch kommt ihr neuer Begleiter Brace daher, der es sich aber zerstört, indem er unlogisch handelt und immer weiter zu Jane hält, während jeder andere die Männer mit den weißen Jacken gerufen hätte (überspitzt gesagt)

Jane handelt unlogisch, man versteht aber ihre "Beweggründe" dahinter: sie ist allein, gelangweilt und geldgeil, daher macht sie immer weiter mit, selbst nachdem sie alle Hemmungen verloren hat und eigentlich aufhören will.

Doch der Horror macht nirgends halt: nachdem sie abends halbtot ins Bett fällt und schläft, hinterlässt der Master of Games Nachrichten auf ihrer Haut - erst mit Stiften, dann mit dem Messer, während sie gefesselt und geknebelt ist. Und nichts und niemand scheint ihn von ihr fernhalten zu können.

Aber obwohl man keine Verbindung mit den Darstellern hat und alles teils unlogisch läuft, möchte man unbedingt wissen, wie es weitergeht. Welche Aufgaben als nächstes folgen -bis man sich wünscht, man hätte nicht weitergelesen. Obwohl ich in der Hinsicht ziemlich schmerzfrei bin (sehe ja auch viele Horrorfilme etc.), hat selbst mir ein Teil des Buches den Magen umgedreht, so gut vermag der Autor manche Sachen zu beschreiben. Dabei bleibt die Sprache aber immer sehr einfach, sodass man das Buch sehr schnell durch hat.