Rezension

Leider langweilig

Every Little Secret -

Every Little Secret
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 2 Sternen

Die Handlung hat sich leider so sehr gezogen und ständig wiederholt, dass ich ewig zum Weiterlesen gebraucht habe.

Abgesehen von diesem Buch bin ich wohl ein riesiger Fan von Autorin Kim Nina Ocker, weshalb es mich leider umso mehr enttäuscht, dass dieses Buch für mich persönlich ein Fehlgriff war. "Every Little Secret" ist eine ruhige Unterhaltung, die allerdings einige Ecken und Kanten hat.

Das Cover finde ich schön. Es ist schlicht und geht meiner Meinung nach in der Masse der Lyx Cover etwas unter. Allerdings gefallen mir die Farben sehr gut. Das Cover wirkt insgesamt ein bisschen düster, was wiederum zum Suspense-Genre passt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Ich konnte die Geschichte flüssig lesen.

Jetzt komme ich leider zum Negativen. Die Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Julie als Charakter hat mir am Anfang der Geschichte gefallen. Da wirkte sie stark und schlagfertig auf mich. Mit dem Fortlauf der Geschichte verlor Julie leider an Authentizität und sie wurde zum Schoßhündchen von Caleb. Dieser wirkte am Anfang alles andere als attraktiv auf mich. Er war arrogant und egoistisch. Er hat sich dauernd nur mit Julie gestritten und die beiden konnten sich nicht normal unterhalten. Zwischen den beiden habe ich keine positive Chemie wahrnehmen können. Ihr gegenseitiges Interesse wirkte auf mich zu sehr inszeniert. Es beruht lediglich auf der äußerlichen Anziehung und irgendwann auf dem Beschützerinstinkt von Caleb. Das spricht mich nicht an, wenn es zu übertrieben dargestellt wird. Für mich war schon in diesem Buch schnell klar, wer der Stalker ist. Aus diesem Grund habe ich auch kein Interesse, den zweiten Teil zu lesen. Die Nebencharaktere wirkten auf mich auswechselbar. Vor allem die beiden Mitbewohnerinnen von Julie konnte ich irgendwie gar nicht unterscheiden.

Die Handlung ist flach und oberflächlich. Zu Beginn dreht sich alles nur um das Erbe und ob Julie das Praktikum annimmt oder verzichtet. Mir ging es irgendwann auf die Nerven, dass sie sich nicht wirklich entscheiden konnte und alles zehnmal abwägen musste. Zudem waren ihre Gründe, das Praktikum abzulehnen, für mich nicht nachvollziehbar. An mehreren Stellen hatte ich das Gefühl, dass ich die Geschichte abbrechen möchte, aber ich habe das Buch letztendlich nur für die Vollständigkeit zu Ende gelesen. Ab der Mitte des Buches wurde die Handlung immerhin etwas spannender. Ich finde es schade, dass die Autorin viel zu viele Details beschrieben hat. Ich weiß gefühlt mehr über die Inneneinrichtung, als über die Gefühlsentwicklung von Julie und Caleb. Kritisieren möchte ich auch, dass es für den Leser irgendwann langweilig wird, wenn die Protagonistin jegliche Details ihrer Probleme einzeln an den Chauffeur, ihre Mitbewohnerinnen und Caleb mitteilt.

Das Ende hat mich etwas verwirrt, weil man als Leser keinerlei zufriedenstellende Antworten bekommt und der Cliffhanger schon zu erwarten ist. Ich hatte das Gefühl, dieser fungiert bloß, um sich noch den zweiten Teil zu kaufen. Der Cliffhanger ergibt in meinen Augen auch überhaupt keinen Sinn. Ich finde es übertrieben, die gesamte Dialogie auf ungefähr tausend Seiten auszuweiten, obwohl man alles auf die Hälfte hätte kürzen können.

Beim nächsten Buch von Kim Nina Ocker werde ich leider mindestens zweimal überlegen, ob ich es wirklich lesen möchte. Empfehlen kann ich das Buch nur, wenn man das New York-Setting liebt, sich für Slow Burn Romance interessiert und mit den Charkteren sehr geduldig ist.