Rezension

Spannende Grundidee mit kleineren Längen

Every Little Secret -

Every Little Secret
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 4.5 Sternen

Worum geht’s?

Als Julie die Nachricht bekommt, dass ihre leibliche Mutter ihr ein beträchtliches Vermögen hinterlassen haben soll, ist sie geschockt. Ihr Leben lang hatte sie keinen Kontakt zu dieser Frau, und plötzlich soll sie nicht nur an ihrem Geld, sondern auch noch an ihrem Unternehmen beteiligt werden? Nicht nur Julie findet das seltsam, auch der Adoptivsohn ihrer Mutter, Caleb, ist Julie gegenüber misstrauisch. Da das Testament sie aber zur Zusammenarbeit zwingt, müssen sich die beiden zusammenraufen – und kommen sich dabei überraschend näher, als sie gedacht hätten.

 

Meine Meinung

Die Ausgangslage dieser Geschichte fand ich wirklich spannend, denn auch als bekennender Thrillerfan finde ich Genremischungen, die sich weniger auf den Thrilleraspekt fokussieren, hin und wieder auch mal ganz unterhaltsam zu lesen. Da ich die Bücher von Kim Nina Ocker bisher ebenfalls überwiegend gerne gelesen habe, wollte ich diesem Buch definitiv eine Chance geben – und im Großen und Ganzen hat sich das für mich auch wirklich gelohnt.

Der Schreibstil hat sich insgesamt sehr angenehm lesen lassen, wobei das Erzähltempo und die Handlung in meinen Augen mitunter nicht immer ganz zusammengepasst haben. Ein Teil der Grundspannung ist so zum Teil kleineren Längen innerhalb des Handlungsbogens zum Opfer gefallen, was für eine New Adult Geschichte zwar grundsätzlich kein Weltuntergang ist, mich aber trotzdem ein kleines bisschen enttäuscht hat.

Gut gefallen hat mir aber wiederum, dass die Menge an aufgeworfenen Fragen wirklich Lust auf den zweiten Teil der Reihe macht. Der abschließende Cliffhanger war dabei grundsätzlich gut gewählt, durch den fehlenden Zusammenhang mit dem Prolog aber gleichzeitig auch wirklich fies gesetzt.

Eine wirklich Überraschung habe ich tatsächlich bei den beiden Protagonisten erlebt, die auf den ersten Blick eigentlich gar nicht so besonders auf mich gewirkt haben. Julies Cinderella Story war zwar im Grunde genommen recht authentisch erzählt, ihre Art hat mich aber insbesondere in Hinblick auf die Bedrohung, der sie ganz offensichtlich ausgesetzt ist, nicht so wirklich von ihr überzeugen können. Ihr teils recht kindisches und naives Verhalten hat es mir darüber hinaus zeitweise wirklich schwer gemacht, sie richtig ernst zu nehmen und als Charakter mit ihr mitzufiebern.

Positiv überrascht hat mich dagegen Caleb, den ich zu Anfang wirklich überhaupt nicht leiden konnte. Im weiteren Verlauf der Handlung hat er sich aber tatsächlich zu einem wirklich sympathischen Protagonisten entwickelt, dessen Beweggründe ich besser verstehen konnte und der mir beim Lesen irgendwie wirklich ans Herz gewachsen ist.

 

Fazit

Auch wenn ich mir insgesamt ein kleines bisschen mehr von dieser Geschichte versprochen habe, bin ich nach dem Lesen jetzt doch ziemlich gespannt auf Band zwei. Der Cliffhanger war wirklich ein wenig mies, und dementsprechend sehnsüchtig warte ich jetzt auf die Fortsetzung des Abenteuers rund um Caleb und Julie.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.