Rezension

lesenswerter Thriller

Department 19 - Die Mission - Will Hill

Department 19 - Die Mission
von Will Hill

Bewertet mit 4 Sternen

Die Welt steckt voller Geheimnisse, das muss auch Jamie Carpenter im Verlauf von „Department 19“ feststellen. Nach dem grausamen und für Jamie unerklärlichen Tod seines Vaters führt er Teenager ein Leben zwischen Versteckspiel und Mobbing in der Schule. Als die alten Feinde jedoch auf seine Spur kommen, verschwindet seine Mutter und Jamie selbst wird von Frankenstein persönlich mit an einen streng geheimen Ort genommen: die Basis von Department 19. Hier lernt er nicht nur etwas über übernatürliche Wesen, sondern auch über seine Familiengeschichte und den Umgang mit Waffen. Eine spannende und abenteuerliche Zeit beginnt, die allen Beteiligten viel abverlangt und immer wieder Überraschungen bereithält.

Besonders gut gefallen hat mir die Vielfalt der Charaktere, die zeitweise eine sehr explosive Mischung war. Jede Person hatte seine eignen Ecken und Kanten, einige haben sich gut ergänzt, andere sind immer aufeinander geprallt. Schön fand ich auch die historischen Bezüge zu Dracula, Van Helsing und Frankenstein, so hatte man gleich ein Bild vor Augen und man konnte sich auch in Jamie hineinversetzen, wie seltsam es sein muss, plötzlich zu erfahren, dass das alles gar keine Märchen, sondern die gut versteckte Wahrheit ist. Eines meiner Lieblingswesen ist Victor Frankenstein geworden. Auf der einen Seite war er super gut und sehr eindrucksvoll beschrieben, auf der anderen Seite war er sich selbst und seinem Versprechen immer treu, wenn auch einige das nicht so gesehen haben. Er hat Jamie immer den Rücken gestärkt und ihn auch bei wenig erfolgversprechenden Vorhaben unterstützt.
An einigen Stellen wusste ich jedoch nicht so richtig, was ich von Jamie halten sollte. Er hat sich im Buch stark entwickelt, vom „kleinen“, schüchternen Jungen zur mutigen, entschlossenen Kampfmaschine. Dieser Wandel ging mir doch etwas zu schnell, auch wenn seine Veränderung notwendig war für den Verlauf der Geschichte. Beruhigend war es jedoch, dass an einigen Stellen wieder durchkam, dass er eben doch noch ein Teenager ist und kein gestandener Agent der Geheimorganisation.

Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig, ich bin gut in die Geschichte reingekommen und habe mich gleich wohlgefühlt. Die übersichtliche Kapiteleinteilung hat es ebenfalls leicht gemacht, sich zu Recht zu finden. Gelungen fand ich dabei die andere Gestaltung der Vergangenheitskapitel, die dem Leser zwar viele Hintergrundinformationen geliefert, jedoch auch einige Fragen offen gelassen haben.
Zum Ende der Geschichte gab es noch mal einen rasanten Tempoanstieg, reichlich Blut und einige interessante Wendungen, mit denen ich so am Anfang nicht gerechnet hätte.

Insgesamt hat mir „Department 19“ gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie die Charaktere in der Fortsetzung eingebunden und weiterentwickelt werden.