Rezension

Lustige Geschichten vom kommunistischen Känguru

Die Känguru-Chroniken - Marc-Uwe Kling

Die Känguru-Chroniken
von Marc-Uwe Kling

Eines Tages steht vor Marc-Uwes Tür ein Känguru, das erstmal nur nach Mehl fragt. Von da an beginnt eine wunderbare Freundschaft zwischen einem Schriftsteller und Comedian und einem kommunistischen Känguru. In ulkigen Geschichten wird erzählt, wie sie zusammengewachsen sind und warum das Känguru bei ihm eingezogen ist.

 

Die Idee ist grandios. Durch die Gestalt des Kängurus wirken die kommunistischen Ansätze nicht allzu ernst rüber. Dadurch lässt man sich viel mehr auf die Gedankenspiele ein, bei der wir alle Marc-Uwe ähnlicher sind, als wir hoffen. Gerade durch die beiden gegensätzlichen Figuren, die Kommunismus und Kapitalismus aufeinander prallen lassen, wird man zum Nachdenken angeregt. Wenn man sich in der Materie ein wenig auskennt, dann erlebt man die Geschichten mit einer ganz anderen Tiefe, aber man sich auch einfach von der Situationskomik und der Dreistigkeit des Kängurus unterhalten lassen.

Störend sind der häufige Applaus sowie die Pausen zwischen den einzelnen Kapiteln. Es ist ein Stilmittel das man entweder mag oder eben auch nicht, aber es stört den Hörgenuss. Zumal man nicht alles lustig findet, was erzählt wird und gerade dann wirkt es ein wenig lächerlich.

Der Wechsel in der Lautstärke von Flüstern bis Brüllen macht es schwierig, die richtige Lautstärke zu finden, sodass man mehrfach nachjustieren muss, um noch alles zu verstehen und nicht taub zu werden. Zumal es nicht allzu gesund klingt, wenn der Sprecher zu brüllen beginnt.

Eigentlich ist keine der Szenen realistisch, aber manche sind so abgedreht, dass man ihre Absicht sofort durchschaut. Dadurch wird man umso skeptischer, was einigen Szenen ein wenig den Witz nimmt. Nichtsdestotrotz bleibt es ein urkomisches, lehrreiches Werk und man freut sich schon auf ein Wiedersehen mit dem kommunistischen Känguru.