Rezension

Nach kleineren Startschwierigkeiten, hab ich mein Herz daran verloren

The Way I Break -

The Way I Break
von Nena Tramountani

Bewertet mit 4 Sternen

Ich muss gestehen, dass "The Way i break " das erste Buch der Autorin für mich ist.
Die Reihe davor ist leider noch im Sub verschollen. 
Mich hat bei dieser Story vor allem das Setting rund ums Kochen interessiert. 
Tatsächlich hätte ich niemals erwartet, dass mich die Story noch so überraschen würde können. Aber das ist der Autorin wirklich unglaublich gut gelungen. 

Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd und einnehmend. Die Atmosphäre sehr melancholisch und ein bisschen traurig gehalten, was aber sehr gut zur Story passt.
Im Fokus stehen Victoria und Julian, deren Perspektive wir auch erfahren. 
Was Ihnen wahnsinnig viel Tiefe und Emotionalität verleiht. Zudem kann man unglaublich tief in sie eindringen und ihre Seele erkunden. 
Ihre Zweifel, ihre Ängste und einfach was in Ihnen vorgeht, viel besser verstehen und nachvollziehen. 
Beide haben mir unglaublich gut gefallen. 
Auch wenn ich mit Victoria anfangs so meine Schwierigkeiten hatte. Ich kann gar nicht mal sagen, woran es lag. Sie hat in mir einfach ein stetiges Augen rollen hervorgerufen. 
Victoria ist eine sehr sensible, aber auch haltsuchende junge Frau, was sie in meinen Augen schon wahnsinnig sympathisch macht. Dadurch wird sie jedoch auch ein leichtes Opfer. Was definitiv nicht zu unterschätzen ist.
Julian hab ich vom ersten Moment an geliebt. 
Er war einfach total süß, bescheiden, aufopferungsvoll und vertrauensvoll. 
Ich mochte seine weiche, aber auch sensible Art unglaublich gern.
Daneben hat mich Darcy total begeistert. Sie hat mich immer wieder zum lachen gebracht und so richtig Schwung in die doch eher ruhige und ernste Story gebracht. 
In meinen Augen sehr authentische und greifbare Charaktere,  die jedoch etwas brauchen, damit man sie richtig wahrnehmen kann.

Der Einstieg fiel mir zwar leicht. Dennoch brauchte ich doch etwas ,um in der Geschichte anzukommen. Gerade der erste Teil verfügte über ein paar Längen und konnte mich nicht ganz so fesseln, wie erhofft. 
Doch je tiefer man in die Charaktere dringt, umsotiefgreifender, schmerzhafter und interessanter wurde es. 
Nena Tramountani befasst sich mit sehr sensiblen und ernsten Themen, die eine Persönlichkeit nachhaltig beeinflussen und prägen können.
Dabei zeigt sie auch, dass Missbrauch auf vielen Ebenen stattfinden kann.
Aber allein das ist es nicht.
Es geht auch darum, die Möglichkeit zu haben, sich selbst zu entfalten und zu entwickeln und sich dabei nicht untergraben zu lassen. Sich selbst als wertvoll anzusehen und daran nicht zu zerbrechen. 

Die Liebesgeschichte ist eher sanft und zärtlich. Man hat das Gefühl, sich daran zu stärken und zu wachsen.
Ein Teil von etwas zu werden, ohne es genau benennen zu können.
Das Gefühl, endlich einen Anker zu finden und ankommen zu dürfen.
Dabei geht es vor allem um Vertrauen, das nicht immer so leicht zu vergeben ist.
Die Hintergründe haben mich wirklich erschüttert. Besonders bei Victoria. Denn es sind Themen, die dich wirklich beeinflussen und deinen zukünftigen Weg ebnen.
Es gibt so viel, was daran so schwer wiegt und so viel Trauer und Tragik birgt.
Das Setting hat mir wirklich gut gefallen. 
Man merkt, dass sich die Autorin mit dem Kochen als Beruf befasst hat und das hat sie richtig toll ausgearbeitet. 

Insgesamt konnte mich die Story nach kleineren Startschwierigkeiten wirklich begeistern. 
Im letzten Drittel waren die Emotionen so groß und tiefgreifend, dass es auch an mir nicht spurlos vorüberging.
Eine absolute Leseempfehlung. 

Mein Fazit:
Victoria und ich hatten es nicht einfach. 
Aber besonders ihre mentale Entwicklung hat mir wahnsinnig gut gefallen, so das sie vor allem damit schlichtweg mein Herz erobern konnte.
Julian hab ich hingegen sofort geliebt und noch mehr Darcy.
"The Way i break " ist eine sehr feinfühlige, zarte und sanfte Liebesgeschichte, die sich mit sehr ernsten und sensiblen Themen befasst und diese großartig und bewegend darbietet.
Nach kleineren Startschwierigkeiten, hab ich mein Herz daran verloren. 
Eine absolute Leseempfehlung.