Rezension

Nettes Buch für zwischendurch

Pinguine lieben nur einmal - Kyra Groh

Pinguine lieben nur einmal
von Kyra Groh

Bewertet mit 3 Sternen

Der erste Satz

""Ich hasse dich", lässt mich Cem zum wiederholten Male wissen."

Meine Meinung
Feli ist die Unordnung in Person. Doch nicht nur diese Eigenschaft bringt ihre Freunde und auch sie selbst sehr auf die Palme. Nein, sie ist dazu auch noch unglaublich trottelig veranlagt. Sie läuft gegen Türen und auch gerne mal in Menschen hinein. So trifft sie auch auf Janosch. Bei ihrer ersten Begegnung tritt die Ärmste unbewusst in ein riesen Fettnapf und möchte dies so schnell wie möglich wieder aus der Welt schaffen. Dabei weiß sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie schnell schon bald ihr Herz in Janosch´ Gegenwart schlagen wird.

"Letztlich brauche ich einen Partner, der die Kompromissbereitschaft besitzt, meine Kompromissunfähigkeit kompromisslos zu akzeptieren, und mir alles durchgehen lässt.
Seite 19/20 "

Feli ist mal liebenswert und mal sehr anstrengend. Ich fand sie manchmal zum Erwügen und manchmal hätte ich sie gerne mal ganz fest gedrückt. Was mir richtig gut an ihr gefallen hat ist, dass sie redet, wie ihr der Mund gewachsen ist. Was ich nicht so toll fand, dass sie sehr oft dabei nicht nachdenkt.
Janosch habe ich das ganze Buch über nicht in mein Herz schließen können. Ich finde ihn zu miesepetrig. In der "Situation" in der er sich befindet habe ich auch nur bedingt verstehen und akzeptieren können, warum er auf gut Deutsch wirklich ein verdammt blöder Kerl ist. Während ich erfahren habe, wie sich Feli und Janosch kennen lernten habe ich mich oft gefragt, was sie an ihm findet. Janosch behandelt sie nämlich manchmal nicht wirklich nett. Es ist mir bis jetzt noch schleierhaft, wie Feli sich in ihn verlieben konnte...
Die Protagonistin war mir in dieser Hinsicht aber schon wieder sympathisch, denn sie hat wirklich alles versucht über das Mies machen von Janosch  hinwegsehen zu können und wenn sie gelitten hat, habe ich sogar mit ihr mit gelitten.
Alle anderen Nebencharaktere, bis auf Cem, Feli´s Mitbewohner und Freund, fand ich leider eher blass dargestellt. Über Feli´s Freundin hätte ich gerne  noch mehr gelesen und auch Simon, ein Freund von Janosch, kam meiner Meinung nach einfach zu kurz.

"Nicht, dass mich ein Stück Schokotorte sexuell anziehen würde, aber die Wechselwirkungen zwischen mir und Schoki sind sexueller Begierde nicht ganz unähnlich.
Seite 53 "

Kyra Groh hat vor jedem Abschnitt eine kleine Liste der Hauptdarsteller und Nebencharaktere eingebaut. Die erste fand ich noch witzig zu lesen, aber spätestens ab der dritten habe ich sie überblättert. Meistens waren doch wieder dieselben Personen beteiligt, da habe ich mir diese Liste einfach mal gespart. Man kann auch eigentlich nicht von verschiedenen Kapiteln reden, denn aufgeteilt ist dieser Roman in Akte, wie im Fernsehen. In jedem Akt gibt es verschiedene Zwischenüberschriften, die passend zur Geschichte gewählt waren, mir persönlich irgendwann aber zuviel wurden.
Der Schreibstil von Kyra Groh ist hingegen sehr flüssig. Das Buch ließ sich sehr angenehm lesen. Die Idee mal eine etwas andere Liebesgeschichte zu schreiben hat mir sehr gefallen. Zwar ist der Roman sehr vorhersehbar, aber dies hat meinen Spaß an der Geschichte nicht gebremst. Spaß hatte ich wirklich mit "Pinguine lieben nur einmal" und doch hat mir etwas gefehlt. Etwas, was diesen "Wow-Effekt" hervorruft.
Mir haben leider hier und da ein paar mehr Emotionen gefehlt und stellenweise fand ich auch, dass die Geschichte zum Stillstand gekommen ist.
Am Ende hatte ich das Gefühl, dass die Autorin zum Schluss kommen wollte, denn das Ende war mir zu holterdiepolter. Zugegeben: Ich fand das Ende auch ein bisschen zu kitschig.

"Die Pinguine haben das irgendwie besser verstanden. Sie streiten sich nicht, sie sind zufrieden miteinander, sie kommen gar nicht erst auf die Idee, sich (...) zu zoffen.
Seite 19/20 "

Fazit
Ich habe mich mit meiner Bewertung sehr schwer getan. Im Grunde genommen hatte ich wirklich Spaß mit diesem Roman von Kyra Groh, aber so richtig überzeugen konnte mich die Geschichte nicht. Emotionen waren bei mir nur spärlich vorhanden. Hinzu wurde ich mit Janosch nicht wirklich warm und fand die Nebencharaktere zu blass dargestellt. Wie das Buch ausgeht wusste ich schon von vorne herein, jedoch hätte es mir besser gefallen, wäre es nicht so abrupt und weniger kitschig gewesen. 
"Pinguine lieben nur einmal" ist kein schlechtes Buch, aber auch kein herausragend gutes. Deshalb kann ich nur drei von fünf Punkten vergeben.
 

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