Rezension

Nicht mein Fall

Cult Classic -

Cult Classic
von Sloane Crosley

Bewertet mit 1.5 Sternen

Die New Yorkerin Lola ist frisch verlobt, hadert jedoch damit, ihre Freiheit aufzugeben. Da begegnet sie nach einem Abendessen mit Kollegen „zufällig“ einem ihrer Ex-Freunde und alte Erinnerungen kommen zurück. Am nächsten Tag begegnet sie dem nächsten Verflossenen, in den Folgetagen immer mehr. Lola wird zurück in die Vergangenheit katapultiert und beginnt, ihr Leben und ihre Entscheidungen zu hinterfragen. Doch woher kommen all die „Zufälle“? Ihr ehemaliger Chef Clive, inzwischen Guru einer mystischen Bewegung, scheint nicht unschuldig an Lolas Reise zu sein.

Der Titel und der Klappentext zu „Cult Classic“ hat mich angesprochen, das Cover hingegen überhaupt nicht. Die Figuren sind mir zu naiv und comicartig gezeichnet, des Weiteren wirkt es überfrachtet. Alleine aufgrund des Covers hätte ich bei diesem Buch in der Buchhandlung wohl nicht zugegriffen.

Auch das Buch selbst lässt mich leider enttäuscht zurück. Ich hatte mir wie auf der Rückseite versprochen eine „bissige, smarte Komödie über das Daten im 21. Jahrhundert“ versprochen – davon habe ich leider nichts gefunden. Ich fand das Buch leider überhaupt nicht amüsant, vielmehr hat mich Protagonistin Lola zunehmend genervt. Auf mich wirkt sie sehr pseudo-intellektuell, künstlerisch-angehaucht und möchtegern-unangepasst. So richtig verstehe ich auch ihre Zweifel vor der Heirat nicht. Vielleicht war das ein Einblick in die Gefühlswelt der Millennials, für mich erschien es sehr oberflächlich und unverbindlich. Passend dazu war lediglich das Großstadt-Setting in New York, dessen Atmosphäre gut transportiert wurde. Die Handlung war für mich sehr undurchsichtig, die Begegnungen mit den Ex-Freunden zu Beginn noch ganz interessant, irgendwann wurden es abe auch zu viele. Spätestens als es esoterisch wurde hatte mich die Story dann komplett verloren. So richtig hat sich mir der Sinn und Hintergrund des ganzen Experiments bis zum Ende hin nicht erschlossen, ich hätte gerne besser verstanden, wie die über Lola gewonnenen Erkenntnisse verwertet werden sollen.

Auch sagt mir der Schreibstil überhaupt nicht zu und ich hatte Probleme, mit den Gedanken beim Buch zu bleiben. Die Dialoge empfand ich als überzogen, unauthentisch und anstrengend. Es wirkt an manchen Stellen sehr  künstlich und überdreht.

„Cult Classic“ ist zusammengefasst kein einfaches Werk, es ist  durchaus plakativ und polarisiert. Die Grundidee der Geschichte fand ich interessant, mit der Umsetzung konnte ich hingegen leider gar nichts anfangen und kann es deshalb leider auch nicht weiterempfehlen.