Rezension

Nicht mein Humor

Der erste letzte Tag -

Der erste letzte Tag
von Sebastian Fitzek

Das Cover mag ich ganz gerne, es wirkt ein wenig comichaft und spiegelt definitiv den Inhalt des Buches wider. Ein kleiner Roadtrip, der aber alles andere als wunderschön und warm wird – im wahrsten Sinne des Wortes – sondern auch seine Schattenseiten hat.

Zuallererst möchte ich anmerken, dass dies mein erstes Buch von Fitzek war, ich zuvor auch noch keinen Thriller von ihm gelesen habe. Ich finde die Beschreibung „Kein Thriller“ auf dem Cover aber ziemlich witzig, da das wohl auch notwendig ist, wenn man seine anderen Bücher gelesen hat.

Leider muss ich aber sagen, dass mich dieses Buch nicht zu 100% abholen konnte.

Die Idee an sich ist wirklich toll – auch wenn es sie in der ein oder anderen Variation sicherlich schon gab – und ich habe mich wirklich darauf gefreut.

Nur leider lag mein Problem schlicht und ergreifend am Humor des Buches. Ich konnte ehrlich gesagt nicht wirklich über die Witze lachen und habe dadurch weder Zugang zur Geschichte noch zum Hauptprotagonisten Livius und seiner Denkweise gefunden. besonders in diesem Buch ist der Humor sehr speziell und ich teile diesen leider nicht. Meiner Meinung nach waren die Sätze viel zu überladen, was das Lesen sehr mühselig machte. Situationen und Personen wurden mit überspitzten und übertriebenen Sätzen beschrieben, besonders am Anfang machte es mir das nicht leicht. Dieser Humor zog sich größtenteils durch das ganze Buch, jedoch muss ich sagen, dass es immer besser wurde. Gegen Ende hin musste ich sogar einige Male herzlich lachen, wobei ich da auch das Gefühl hatte, dass dieses Überspitzte etwas abgenommen hatte. Von Seite zu Seite ist es mir leichter gefallen, mit der Geschichte warm zu werden und das Ende fand ich großartig und einen schönen Abschluss. Ich kann verstehen, warum der Autor so in den Himmel gelobt wird, denn es ist mehr als deutlich spürbar, was er für ein Talent besitzt Geschichten zu konstruieren. Auch hier überzeugte das Buch mit einigen unvorhersehbaren Plotwists, und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie das Ganze in einem Thriller aussieht. Ich war wirklich überrascht, dass es dann doch ganz anders gekommen ist, als ich dachte.

Livius und ich sind vielleicht keine Freunde geworden, aber dafür fand ich seine Entwicklung toll. Die Handlungen seinerseits waren für mich zwar nicht überraschend, aber ich bin sehr zufrieden damit, wie sich alles gefügt hat. Auf der anderen Seite war Lea sozusagen sein genaues Gegenteil, und ich fand dieses Gegenüberstellen der Gegensätze wirklich sehr interessant. Das lieferte definitiv Platz für heftige, explosionsartige Diskussionen, aber auch sehr inspirierenden Weisheiten. Mir war Lea unglaublich sympathisch und ich denke, wir sollten uns alle eine Scheibe von ihr abschneiden. Ich habe mir sehr viel markiert, weil sie so intelligente Sachen gesagt hat, die mich auch wirklich zum Nachdenken gebracht haben. Und letztendlich sollte wirklich jeder Tag wie der letzte gelebt werden.

Alles in allem ein gutes Buch, jedoch sollte man den Humor teilen. Das war bei mir leider nicht der Fall, weswegen ich das Buch an dieser Stelle mit 3 Sternen bewerte.