Rezension

Nicht überzeugend

Haus der Geister - John Boyne

Haus der Geister
von John Boyne

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Eliza Caine ist einundzwanzig Jahre alt und lebt gemeinsam mit ihrem Vater in London. Sie ist Lehrerin einer Mädchenschule und liebt ihren Beruf. Ihre Mutter ist schon vor vielen Jahren gestorben und so kümmert sie sich um ihren Vater der im Museum arbeitet. Die beiden scheinen ein angenehmes Leben zu führen bis ihr Vater stirbt. Eliza ist einsam und durcheinander und entschließt sich spontan eine Stelle als Gouvernante in Gaudlin Hall in der englischen Grafschaft Norfolk anzutreten, doch als Eliza dort ankommt ist alles anders als erwartet.
Meine Meinung:
Jippieh, eine Geistergeschichte. Schon das Cover ist ein schauriger Hingucker, denn der Nebel mit dem Mädchen im Hintergrund wirkt schon richtig mystisch.
Das Buch war mein erstes von John Boyne und so konnte ich ohne große Erwartungen an diese Geschichte gehen. Ich habe also keinen (Schreibstil-)Vergleich zu seinem Bestseller „Der Junge im gestreiften Pyjama“. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und die Figuren waren geschickt gewählt.
Der Insekten  - und bücherliebende Vater und die unattraktive, aber intelligente Eliza haben mir besonders gefallen. Man erfährt etwas über die Vergangenheit und das bisherige Leben der beiden und auch über die tote Mutter steht etwas geschrieben. Als Leserin fand ich das spannend, weil ich es interessant finde etwas über das Familienleben, oder die Vergangenheit der  Figuren zu erfahren. Auch in Gaudlin Hall war ich von den Protagonisten begeistert, denn Eustace und Isabella waren so verschieden und doch auf ihre Art liebenswert. Isabella wirkte erst etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch sie hat eine Vergangenheit die sie sehr belastet. Der Kutscher der Familie war schön griesgrämig und lebte zurückgezogen, der Anwalt war interessant und ich habe gehofft, dass aus ihm und Eliza etwas wird… ob es geklappt hat verrate ich an dieser Stelle nicht. Die Arztfamilie im Dorf und auch der Pfarrer waren dagegen am Anfang ziemlich seltsame Gestalten. Allgemein kam die Vermutung auf, dass in diesem Dorf irgendetwas nicht stimmt. Obwohl ich von den Protagonisten wirklich begeistert war (von allen!) war die Geschichte ziemlich lahm. Ich hatte gruselige Szenen erwartet, oder zumindest spannende und mysteriöse Momente, aber die die beschrieben waren wirkten nicht annähernd so wie erhofft. Die Idee des Buches klingt wirklich fantastisch und die Figuren und die Umgebungen sind sehr überzeugend gewählt und formuliert worden, aber die Handlungen die dieses Buch ausmachen sollten wirken mehr als schwach.
Das Ende dagegen hat mir wieder sehr gefallen, denn vor allem Isabella wirkte so verletzlich, wie man sie bislang nicht kannte. 
Fazit:
Starke Figuren und eine bildliche Umgebung vereint mit einer schwachen Handlung lassen dieses Buch lesenswert, aber nicht überzeugend wirken.