Rezension

Nora Linde in Nöten

Das Grab in den Schären -

Das Grab in den Schären
von Viveca Sten

Bewertet mit 4 Sternen

Broschiert: 416 Seiten

Verlag: KiWi-Paperback (4. März 2021)

ISBN-13: 978-3462052176

Originaltitel: I hemlighet begravd

Übersetzung: Dagmar Lendt

Preis: 16,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Nora Linde in Nöten

 

Inhalt:

Bei Bauarbeiten auf der bislang unbewohnten Schäreninsel Telegrafholmen werden Teile eines Skeletts gefunden, das hier vergraben war. Polizeikommissar Thomas Andreasson und sein Partner Aram ermitteln in den Fällen der seit Jahren vermissten siebzehnjährigen Astrid und der fünfunddreißigjährigen Siri. Wurde eine von ihnen auf Telegrafholmen verscharrt? 

 

Die Staatsanwältin Nora Linde, Thomas’ beste Freundin, ist nach ihrem tragischen letzten Fall schon seit Monaten krankgeschrieben. Nachts plagen sie Albträume, tagsüber gibt sie sich dem Alkohol hin. Als sie erfährt, dass möglicherweise Astrids Skelett gefunden wurde, ermittelt sie auf eigene Faust, denn sie hatte das Mädchen gekannt. Doch damit ruft sie nicht nur bei Thomas Ärger hervor, sondern auch die Aufmerksamkeit des Täters auf sich … 

 

Meine Meinung:

Dies ist der 10. Fall für Thomas Andreasson. Das Lesen macht bestimmt mehr Spaß, wenn man zumindest einige der Vorgängerbände kennt, um die Beziehung der verschiedenen Personen zueinander besser nachvollziehen zu können. Für den Kriminalfall ist es aber nicht notwendig.

 

Wie immer hat Viveca Sten einen spannenden Roman kreiert. Er wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dabei wird die Erzählung in der Gegenwart immer wieder durch Einschübe aus Astrids und aus Siris Sicht in der Vergangenheit unterbrochen. Scheibchenweise erfährt man so, was damals passiert ist. Und auch wenn man dadurch als Leser*in etwas mehr weiß als die Polizisten, wirkt der Fall keineswegs klarer. Die Story ist voller Wendungen und Überraschungen und fesselt dadurch ungemein.

 

Trotzdem war das Lesevergnügen für mich nicht ganz ungetrübt. Zum einen gefiel es mir nicht, dass Nora Linde dermaßen im Vordergrund steht und zweitens, dass hier ein psychisches Problem das andere jagt. Sowohl Nora als auch Thomas haben Probleme mit ihren Partnern, Nora steigert sich in ihre Ängste und Panikattacken. Auch fast sämtliche anderen Ehen oder Partnerschaften werden negativ beschrieben. Dies alles nimmt für meinen Geschmack zu viel Raum ein und ist recht deprimierend zu lesen. Daher wünsche ich mir, dass Nora sich endlich wieder erholt und im 11. Fall wieder psychisch fit ist. 

 

Die Fälle von Thomas Andreasson:

1. Tödlicher Mittsommer

2. Tod im Schärengarten

3. Die Toten von Sandhamn 

4 .Mörderische Schärennächte

5. Beim ersten Schärenlicht

6. Tod in stiller Nacht

7. Tödliche Nachbarschaft

8. Mörderisches Ufer

9. Flucht in die Schären

10. Das Grab in den Schären

 

ACHTUNG TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärts lesen): 

GNUGITLAWEGREV 

 

★★★★☆