Rezension

Nora Linde im Ausnahmezustand

Das Grab in den Schären -

Das Grab in den Schären
von Viveca Sten

Bewertet mit 4 Sternen

Eher zufällig werden bei Sprengarbeiten auf einer bisher unbewohnten Insel vor Sandham, der Heimat von Nora Linde, Teile eines menschlichen Skeletts gefunden. Mit den Ermittlungen wird Thomas Andreasson betraut, der mit seinem Team auf zwei Fälle stößt, in denne zwei Frauen seit gut 10 Jahren vermisst werden, eine Ehefrau im mittleren Alter und ein junges Mädchen, das kurz vor der Volljährigkeit stand. Da die Knochenreste durch die Sprengung arg in mitleidenschaft gezogen sind, dauert es sehr lange, bis die Leiche identifiziert werden kann. Allerdings stoßen Andreasson und seine Mitarbeiter schnell auf Indizien, die es nahelegen, dass die Ehefrau von ihrem Gatten umgebracht wurde, denn es kriselte heftig in der Ehe, zudem ließ der Mann seine frau recht schnell für tot erklären, um an die hohe Lebensversicherung zu kommen. Also verfolgen die Ermittler schwerpunktmäßig diese Spur. Nora Linde dagegen, die seit ihrem letzten Fall kankgeschrieben zuhause hockt und wegen der Drohungen, die der Bruder des damaligen Täters gegen sie ausgestoßen hat, unter Angstzuständen leidet, forscht auf eigene Veranlassung und ohne Wissen der Polizei nach dem verschwundenen jungen Mädchen. Dabei rührt sie an offenen Wunden und gerät sogar in Lebensgefahr. Doch am Ende stellt sich heraus, wie die beiden Vermisstenfälle zusammenhängen und es gelingt, den Täter zu überführen.

Neben der Krimihandlung widmet sich Viveca sten in "Das Grab in den Schären" wieder ausgiebig dem Privatleben ihrer beiden Protagonisten. Andreasson leidet nach wie vor unter der Trennung von seiner Frau, allerdings zeigt sich ein Silberstreif am Horizont. Nora dagegen wird zu einer regelrechten Zicke, die sich mit ihrem Ehemann und ihrem Freund Thomas zu überwerfen droht, zudem hat sie ein riesiges Alkoholproblem. Das alles wirkt für mich etwas überladen und trübt den Lesegenuss ein wenig.