Originell- Ein Wort als Protagonist
Bewertet mit 3.5 Sternen
Dieses Buch ist für alle, die Wörter, Sprache und Lesen lieben. Die gerne über die Entstehung der Sprache, der Wörter und der Buchstaben philosophieren, über ihre Herkunft, ihre Bestandteil, ihren Sinn, ihre Wandelbarkeit und was geschieht, wenn Menschen ein Wort aussprechen. (Deutschunterricht und Herr Saussure und seine Zeichen lassen grüßen.)
Außerdem ist es für Menschen, die Bücher über Bücher, Bücher in der Literatur, lieben. Denn dieses Buch enthält ganz viele Bücher und hat somit viele Erzählebenen.
Zu Beginn ist die Geschichte von "Wort" ein bisschen schwieriger Tobak, denn sie ist sehr tiefsinnig, und Sprachtheorie wird sehr bildlich dargestellt. Man muss mitdenken. Auf sehr liebevolle Weise werden die Wörter und ihre Eigenart dargestellt. Die Geschichte ist witzig und dramatisch zugleich. "Wort" wird von einem Menschen ausgesprochen und das ist für die meisten Wörter, das schlimmste, was passieren kann. "Wort" vergisst, wer es ist, also seinen Namen und seine Bedeutung und zusammen mit ihm müssen wir es wiederfinden. Dies geschieht über viele verschiedene Wortspiele- und rätsel, einen Geschichtenwettbewerb der Wörter usw.
Es gibt viele intertextuelle Stellen, die vor allem an Lewis Carrolls und Michael Endes Werke erinnern. Wenn man diese mochte, vor allem letztere, dann ist man hier genau richtig.
Es hat Spaß gemacht, "Wort"s Reise zu begleiten, die verschiedenen Rätsel zu lösen und den Geschichten der Wörter zu lauschen. Nur am Ende, als klar wird, wer "Wort" ist, war ich ein bisschen enttäuscht, ich habe mir ein interessanteres Wort, ein altes, nur noch seltenes Wort gewünscht.