Rezension

[ Rezension ] Voyeur

Voyeur - Simon Beckett

Voyeur
von Simon Beckett

Bewertet mit 3 Sternen

[ Cover ]

Ich finde es immer wenig durchdacht, ein solches Cover zu wählen. Der Stil mit dem weißen Hintergrund und der roten Schrift ist ja bereits von anderen Werken von Simon Beckett bekannt. Leider finde ich, dass die Cover meist so gar nichts aussagen. Ich mag es lieber, wenn ich schon am Cover ein wenig erraten kann, um was es gehen wird. Mir persönlich gefällt es auch nicht, ein Wort in der Mitte auseinander zu reißen und auf zwei Zeilen darzustellen.
Wenn ich diese Cover nicht bereits mit Simon Beckett verknüpft hätte, hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen.
Allerdings lässt sich der Wiedererkennungswert nicht leugnen.

[ Positives ]

Die Geschichte wird aus Sicht von Ronald erzählt, was mir sehr gefallen hat. Wann bekommt man schon mal Gelegenheit, in den Kopf eines Psychopathen zu blicken?
Die Schreibweise ist recht flüssig, da die Sätze recht kurz und knackig sind.
Bei "Voyeur" handelt es sich um Becketts Erstlingswerk. Daher sucht man nach dem "typischen Simon Beckett", den man aus den David Hunter Büchern kennt, vergeblich. Aber anders heißt ja nicht gleich schlechter.
Ich fand es wirklich spannend, wie sich ein Schreibstil scheinbar noch verändern kann, vom ersten Buch zum erfolgreichen Thriller-Autor.

[ Negatives ]

Der Großteil des Buches besteht aus Gesprächen, die Donald mit anderen Personen führt. Diese Gespräche ziehen sich nur leider teilweise unnötig in die Länge.
Die Charaktere waren mir eigentlich durchweg durch die Bank unsympathisch und ich konnte die Beweggründe von keinem nachvollziehen. Am meisten aufgefallen ist mir, dass die Beweggründe von Donald, dem Protagonisten, total unter den Tisch fallen. Natürlich handeln Psychopathen nicht nachvollziehbar, aber es wird noch nicht mal der Versuch unternommen, irgendwie Licht in die ganze Sache zu bringen.
Der Spannungshöhepunkt ist ungefähr bei der Hälfte des Buches erreicht und danach fällt sie bis zum Nullpunkt ab. Die Handlung schleppt sich dann dahin und ich musste mich zwingen, das Buch fertig zu lesen.
Am schlimmsten für mich war allerdings, dass nach dem Ende noch Fragen offen bleiben und Charaktere auftauchen, bei denen ich jetzt noch überlege, welchen Sinn die wohl für die Geschichte hatten.
Das Ende der Geschichte war meiner Meinung nach einfach nur schlecht. Langweilig, sinnfrei, unnötig...

[ Fazit ]

Das Buch war etwas "seltsam", ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Dem Buch fehlte es am gewissen Etwas und vor allem an Spannung.
Wer Simon Beckett kennt und vor allem seine "David Hunter" Bücher mochte, muss damit rechnen, dass er von diesem Buch enttäuscht sein wird. Hierbei handelt es sich um ein total anderes Buch.
Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht lesen muss.