Rezension

Schöner Wohlfühlroman

Auf tapsigen Pfoten ins Glück -

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

„...Erschrocken brach sie ab, als sie bemerkte, dass die Eingangstür zu ihrer großen Glasbläserwerkstatt halb offen stand. Jemand hatte sie offenbar mit brachialer Gewalt aufgebrochen...“

 

Gerade hatte Jana ihrer Mitarbeiterin von ihrer Weiterbildung vorgeschwärmt, als sie die Bescherung sah. In der Werkstatt hatte jemand so viel Schaden wie möglich angerichtet. Alles ist zerstört. Nun wird die Zeit bis zum Weihnachtsmarkt knapp. Janas Glasskulpturen sind Unikate. Jana ist nicht nur Glasbläserin, sie ist Künstlerin. Die Polizei macht ihr wenig Hoffnung, dass sie die Täter finden.

Die Autorin hat erneut eine stimmungsvolle Vorweihnachtsgeschichte geschrieben. Wie gewohnt spielen der Weihnachtsmann und seine Elfen mit. Dieses Mal hofft er, Jana einen vor Jahren geäußerten Wunsch erfüllen zu können.

Der Schriftstil ist leicht und trotzdem ausgereift.

Bald stellt sich heraus, dass es der Täter bewusst auf Jana abgesehen hatte. Er schickt ihr weitere zerbrochene Skulpturen nebst Drohbriefen. Jana engagiert den Privatdetektiv Oliver. Der gibt sich offiziell als Securitymitarbeiter aus, um den Täter in Sicherheit zu wiegen.

Oliver hat seit kurzem einen Hund. Der ist etwas stürmisch und ziemlich unerzogen. Wie bei der Autorin üblich, erfahre ich in kursiv die Gedanken des Hundes.

 

„...Gehen wir spazieren? Da vorne beginnt der Wald, und auf der anderen Seite sind Wiesen mit so großen langbeinigen Tieren darauf. Die würde ich mir gerne mal näher ansehen...“

 

Natürlich versteht Oliver seinen Hund nicht.

Auf Grund der Bedrohungslage zieht Oliver bei Jana ein. Beide wollen nichts voneinander. Sie sind wie Feuer und Wasser. Das geht beim Musikgeschmack los und setzt sich bei der Einstellung zu Elfen und Hexen fort. Jan ist als Künstlerin auch eine Romantikerin, Oliver ist eher der rationale Typ.

Eigentlich wollten sie sich auf professionelle Distanz einigen, doch das behindert Janas Kreativität. Jana erklärt Oliver ihre Kunst.

 

„...Dies hier ist eine Waldelfe. Ihr Name ist unaussprechlich, wie alle Elfennamen, aber ihre Seele leuchtet hellgelb aus ihren Herzen. Deshalb heißt sie für mich Waldsonne...“

 

Olivers Ermittlungen erweisen als schwierig. Jana hat keine Feinde und Konkurrenten. Wer also will ihr schaden?

Und dann gibt es noch Olivers Schwester Jennifer, die als Galeristin ein besonderes Interesse an Jana hat. Das aber muss Oliver Jana erst verklickern.

Währenddessen bleibt das nahe Zusammenleben nicht ohne Folgen. Man lernt sich kennen und schätzen. Wird da mehr daraus?

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein Wohlfühlroman voller äußerer und innerer Spannung. Erste ergibt sich durch das Verhalten der Täter, zweitere durch die schwierige Beziehung der Protagonisten.