Rezension

Schönes Setting, interessante Charaktere und eine Handlung, die ihre Schwächen hat

Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht - Benedict Mirow

Die Chroniken von Mistle End: Der Greif erwacht
von Benedict Mirow

Bewertet mit 3 Sternen

Tolle Idee mit schönen Beschreibungen und leider kleineren Logik-Fehlern in der zweiten Hälfte

Cedrik ist nicht gerade begeistert, als er mit seinem Vater, einem Mythologen, in ein Dorf weit weg von eigentlich Allem ziehen muss. Warum konnte er nicht in London bleiben. Schon auf der Fahrt vom Bahnhof ins Dorf wird ihm klar, dass mit den Bewohnern und dem Ort selbst etwas nicht stimmen kann. Doch was ihn bereits in der ersten Nacht erwartet hätte sich Cedrik so nicht ausdenken können.

 

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Der Schreibstil gefiel mir von Anfang an und auch die Beschreibungen laden zum Eintauchen in die Geschichte ein. Die verschneite Landschaft aber auch die eigensinnigen Figuren haben mich wirklich begeistert. Und diese Begeisterung für Charaktere und Handlungsorte zieht sich durch das gesamte Buch. Der Aufbau des Dorfes Mistle End gefällt mir sehr gut. Er ist nachvollziehbar und gut dargestellt. Ich konnte mir die verschiedenen Settings gut vorstellen ohne alles vorgeschrieben zu bekommen. Es ist also durchaus auch Platz für die eigene Fantasie.

Die Charaktere sind altersgerecht dargestellt. Es gibt natürlich auch hier sympathisch und weniger sympathische Figuren. Am wichtigsten ist natürlich Cedrik, da er der Hauptcharakter ist. Anfangs konnte ich ihn wirklich gut leiden. Aber besonders zum Ende hin konnte ich seine Handlungen oft nicht mehr nachvollziehen. Das war ein bisschen schade.

Weitere wichtige Charaktere sind die Geschwister Elliot und Emily sowie Cedriks Vater. Die Geschwister fand ich sehr amüsant, sind sie doch immer ein kleines bisschen am zanken ohne sich richtig zu streiten. Den Vater von Cedrik fand ich viel zu blass. Hier fehlt ein bisschen der Tiefgang und die Umfütterung des Charakters.

 

Die Idee und die daraus entstandene Handlung haben mir am Anfang wirklich gut gefallen. Allerdings finden sich hier im Laufe der Geschichte immer mehr Logikfehler. Gibt es doch beispielsweise eine magische Grenze, die im zuerst nicht überflogen werden kann. Das wird auch eindeutig so erklärt. Ein paar Kapitel später ist dies dann aber auf einmal möglich. Und solche Kleinigkeiten ziehen sich leider durch die zweite Hälfte des Buches. Mal sind sie deutlicher, mal muss man schon etwas genauer lesen. Mich hat es leider doch regelmäßig etwas aus dem Lesefluss gebracht.

 

Dennoch bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil.

 

Insgesamt kann ich dieses Buch aber empfehlen. Die Idee ist toll und auch die Beschreibungen von Figuren und Setting konnten mich überzeugen. Allerdings sollte man über kleine logische Ungereimtheiten hinweg sehen können.