Rezension

Sehr empfehlenswert

Erzwungene Wege - Annette Oppenlander

Erzwungene Wege
von Annette Oppenlander

Bewertet mit 5 Sternen

Bei „ Erzwungene Wege“ von Annette Oppenlander handelt es sich um einen historischen Roman.

 

Klappentext übernommen:

„Erzwungene Wege“ ist ein auf Zeitzeugenberichten beruhender Roman, der die »erweiterte Kinderlandverschickung« (KLV) des Naziregimes während des Zweiten Weltkrieges kritisch beleuchtet - meisterhaft erzählt von Annette Oppenlander, der Erfolgsautorin von »Vaterland, wo bist Du?«.

Solingen, 1943: Gerade hat die vierzehnjährige Hilda entdeckt, dass sie ihren Nachbarn Peter liebt, als er ihr freudestrahlend seine Abreise in ein Lager der KLV verkündet. Peters Klasse bezieht eine verlassene Schule in Pommern, wo die Jungen bald feststellen müssen, dass die Versprechungen von Strandurlaub und herrlichem Essen nichts als Erfindungen sind. Kurz darauf verschlägt es Hilda mit ihrer Klasse in ein bayrisches Kloster. Unter den erbarmungslosen Augen der herrischen Oberin versucht Hilda, das Bettnässen ihrer Freundin zu vertuschen und ihr Heimweh unter Kontrolle zu bringen. Unterdessen sieht sich Peter mit dem militärischen Gebaren des pedantischen HJ Lagerführers konfrontiert ...

Für Hilda und Peter spitzt sich die Situation immer weiter zu, während sie fern der Heimat um etwas Normalität und ein Stückchen Menschlichkeit in einer unmenschlichen Welt ringen.

 

Perfekt recherchiert und hoch spannend, repräsentiert dieser historische Roman das Leben vieler Jugendlicher im Dritten Reich.

 

Die Autorin hat für ihren Roman sehr viel über die Kinderlandverschickung recherchiert. Mehr als hundert Zeitzeugenaussagen hat sie dabei gelesen. Dieses Wissen hat sie mit in ihren fiktiven Roman eingearbeitet. Sodass es sich hier um einen Roman nach wahren Begebenheiten handelt.

 

Die Geschichte ist in drei Abschnitte gegliedert: Mai 1943 – Juli 1944, August 1944 – April 1945 und April 1945 – Juli 1945. Sehr gut gefallen hat mir, dass sie aus abwechselnd aus der Sicht von Peter und Hilda erzählt wird.

 

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Dieser Roman lässt sich sehr flüssig lesen und leicht verständlich. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand nehmen, so fasziniert, erschüttert und den weiteren Verlauf war ich.

 

Die Protagonisten werden gut beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzten. Habe mit ihnen gefühlt, gezittert, gehofft usw. Alles wird so realistisch beschrieben, dass ich während dem Lesen Gänsehaut bekommen habe. Was musste diese Kriegsgeneration alles mitmachen und überstehen...

 

Der Plot ist sehr abwechslungsreich, interessant und realistisch – super.

 

Am Ende des Buches befindet sich eine Chronik ( 1939 – 1966). Diese ist sehr informativ und gibt einen kurzen Einblick in die wichtigsten Ereignisse dieser Zeit.

 

Ich empfehle dieses Buch weiter.