Rezension

Sehr spannend aber auch sehr deprimierend

Sadie - Courtney Summers

Sadie
von Courtney Summers

Bewertet mit 3.5 Sternen

Triggerwarnung: Kindesmissbrauch, Trauma, Gewalt!

 

 

Sadie lebte nur für ihre kleine Schwester Mattie. Sie sollte es einmal besser haben und dafür tat Sadie absolut alles. Doch als Mattie tot aufgefunden wird, ermordet, und die Polizei sich als unfähig erweist, ihren Mörder zu stellen, nimmt Sadie das selbst in die Hand. Sie hat nichts mehr zu verlieren.

Der Journalist West McCray widmet Sadies Verschwinden einen True-Crime-Podcast. Er folgt ihren Spuren und versucht Sadie zu finden, bevor sie vielleicht das nächste tote Mädchen sein wird. 

 

Mir tat Sadie unglaublich leid. Sie hat sich selbst komplett aufgegeben, um ihrer kleinen Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie hat absolut alles dafür gegeben, alles auf sich genommen, immer nur mit diesem einen Ziel vor Augen. Doch jetzt ist Mattie tot und Sadie um den Sinn ihres Lebens beraubt.

 

Die Handlung findet auf zwei Ebenen statt. Auf der einen die des Journalisten, der in seinem Podcast Sadies Spuren folgt und versucht, sie zu finden, bevor auch ihr etwas passiert. Und auf der zweiten Ebene Sadie, die den Mörder ihrer Schwester jagt.

 

Man erfährt im Verlauf des Buches so einiges über Sadies und Matties Leben und nichts davon ist gut. Es geht um sehr wichtige Themen, die aber auch noch immer tabuisiert werden. 

 

 

Fazit: Das Buch ist unheimlich spannend. Man jagt zusammen mit Sadie den Mörder ihrer Schwester und zusammen mit West Sadie. Man hofft die ganze Zeit auf ein Happy End, dass alles gut wird, dass auch Sadie endlich ein richtiges Leben leben darf, obwohl einem klar ist, dass sie nicht einmal weiß, wie das geht. Sadie hat sich selbst nie an die erste Stelle gesetzt. Sie hat immer für ihre Schwester gelebt und sich selbst darüber aufgegeben. Es ist schrecklich, was sie mit ihren 19 Jahren alles hat durchmachen müssen und man bekommt so eine Wut auf die Gesellschaft, die so etwas zulässt, die wegschaut und hinnimmt, dass manche Kinder durchs Raster fallen.

 

So spannend das Buch auch ist, ich hatte meine Probleme damit. Mich hat es extrem runtergezogen und deprimiert. Ich konnte diese Schwere nicht mehr richtig abschütteln und musste immer wieder kämpfen, trotz der Spannung, weiterzulesen. 

 

Das offene Ende war vorherzusehen, aber ich fand es trotzdem gemein, ich hätte mir ein richtiges Ende-Ende gewünscht und ein Happy End für Sadie. So weiß man einfach nicht, was passiert ist, man kann sich im Prinzip ein Ende aussuchen, aber ich fand das Buch so wichtig und spannend es auch war, leider auch sehr deprimierend. Von mir bekommt es 3,5 Sterne.