Rezension

Spannender Abschluss

Maze Runner 03 Die Auserwählten - In der Todeszone - James Dashner

Maze Runner 03 Die Auserwählten - In der Todeszone
von James Dashner

Bewertet mit 4 Sternen

"Bist du wirklich überzeugt, dass es sich nicht lohnt, ein paar wenige Menschen zu verlieren, wenn man damit unzähligen anderen das Leben rettet?" Der Mann lehnte sich vor und fragte geradezu beschwörend: Die Frage ist alt - aber glaubst du nicht, dass der Zweck
die Mittel heiligt? Wenn man keine andere Wahl hat?" Pos. 134

Zum Inhalt

Auch Band 3 schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an.

Thomas erwacht in einer weißen Zelle. Seit Tagen, ja Wochen, wird er von den anderen isoliert, ohne zu wissen warum. Aber das kennt er ja schon. Doch es scheint, dass sich die Experimentierphase dem Ende zuneigt und Thomas, wie auch alle anderen Überlebenden, endlich wieder ihre Erinnerungen zurückerhalten sollen.
Aber wollen sie das überhaupt? Nach allem, was sie durchgemacht haben? Was wird ihnen der Blick in die Vergangenheit zeigen - und wird es überhaupt ihre eigene Vergangenheit sein? Sie trauen niemandem mehr und haben genug von Tests und Prüfungen ... und trotzdem ist sich Thomas unsicher: Könnte er wirklich die Menschheit retten?

Meine Meinung

Jetzt, beim letzten und dritten Band, bin ich endlich beim Schreibstil des Autors "angekommen". Es las sich wirklich sehr flüssig, die Umgangssprache war ich gewohnt und es kam mir auch nicht mehr so viel vor - kann natürlich auch sein, dass ich es einfach gar nicht mehr gemerkt habe :)

Am Aufbau hat sich nichts geändert: kurze Kapitel mit vielen Cliffhangern, die einen durch die Handlung scheuchen und dieses Mal konnte es mich wirklich gut mitreißen. Gerade auch der Anfang war spannend, endlich wurde einiges aufgeklärt und ich hab erkannt, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Allerdings hat mir das auch gezeigt, dass Band 2 bis auf ein paar Details überflüssig war, wie ich es mir schon gedacht hatte.
Die Erklärungen hat der Autor recht geschickt sehr oberflächlich gehalten, dass es zwar durchaus Sinn ergibt und er mir somit auch einige kleine Unstimmigkeiten unterschieben konnte; gestört haben sie mich trotzdem ein bisschen.

Thomas hat endlich seinen von der Organisation "so hoch geschätzten" Intellekt entdeckt und wirkte auf mich endlich gereifter und reagierte den Situationen entsprechend angemessen, meistens. Es geht manchmal sehr brutal zu und auch der Umgangston zwischen den Freunden ist oft angespannt. Was mir aber gut gefallen hat waren ihre Reaktionen. Das Verständnis, dass in dieser Situation oft nicht auf den Ton geachtet werden muss, weil jeder weiß, wie schlimm das alles ist. Was mich allerdings bis zum Schluss gestört hat war, dass Thomas wirklich allen verzeihen konnte, die unter dem Einfluss der "Organisation" standen, nur ihr nicht ... obwohl sie nur sein Leben retten wollte! (ich lasse hier bewusst den Namen aus um nicht zu spoilern)
Auch Thomas Reaktion auf Newts Bitte, die auf dem Zettel steht, konnte ich nicht nachvollziehen. Natürlich ist es eine harte Entscheidung gewesen, aber unter den Umständen der einzige Gefallen, den er ihm tun konnte.
Minho hat mir hier am besten gefallen. Seine forsche Art, mit allem klarzukommen, sein Drang, die Sache in die Hand zu nehmen: sehr direkt und ohne sich etwas vormachen zu lassen. Er hält an seinen Prinzipien fest und lässt sich von niemandem davon abbringen.

Jorge, Brenda und Teresa sind zwar mit von der Partie, waren mir aber zu sehr im Hintergrund geblieben. Vor allem Teresa ist in ihrer Rolle festgesteckt und ich hätte mir gewünscht, noch etwas mehr über sie zu erfahren.

Die Themen um Forschung, Grenzen und Menschlichkeit war zwar immer präsent, aber durch das hohe Tempo nicht mehr so greifbar. In Zukunftsvisionen sind die Handlungen ja oft unvorstellbar, aber man erkennt durchaus kleine parallelen zur heutigen Zeit und wir können nur hoffen, dass wir nie vor solche Entscheidungen gestellt werden.

Die Situation in diesem dritten Band spitzt sich immer mehr zu und die Spannung steigt, welche Entscheidungen getroffen werden und wie das alles enden wird. Auch hier gibt es wieder viele überraschende Wendungen, die meistens sehr gut in Szene gesetzt sind. Im Mittelteil gab es einige Stellen, die man etwas kürzen hätte können, aber insgesamt war es ein sehr guter Abschluss der Trilogie.

Fazit

Ein spannender, mitreißender Abschluss der Trilogie mit einem guten und passenden Ende. Die Nebenfiguren waren etwas blass, aber Thomas hat sich im Gegensatz zu den vorigen Bänden gut weiter entwickelt. Viele Wendungen haben überrascht und über die Botschaft der Geschichte kann man sich sicher noch lange Gedanken machen.

© Aleshanee
Weltenwanderer