Rezension

Spannender Krimi in der Welt der Tropfsteine

Das Feengrottengeheimnis - Rolf Sakulowski

Das Feengrottengeheimnis
von Rolf Sakulowski

Bewertet mit 5 Sternen

Der Prolog führt mich ins Jahr 1913. Am Heiligabend irrt ein alter Bergmann durch das Labyrinth der Feengrotten. Er sucht etwas Besonderes für seine kranke Frau.

Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Jonas wartet auf seine Freundin Fenja. Die junge Frau hat als Fee in den Grotten gearbeitet und war am Abend nochmals dorthin zurückgekehrt, um Untersuchungen für ihr Geologiestudium durchzuführen. Doch bis zum Morgen wartet Jonas vergebens.

Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Dabei erwächst die Spannung weniger aus der äußeren Handlung, mehr aus den geschickten Ermittlungen von Jonas. Als Student der Geschichte kennt er sich in der Archivarbeit aus und ist in der Lage, mit Hilfe von Dokumenten logische Schlüsse zu ziehen. Hinzu kommt, dass es zwar eine Reihe von Verdächtigen mit unterschiedlichem Motiv gibt, Fenja aber nicht auffindbar ist.

Fakten über die Feengrotten wurden gekonnt in das Geschehen integriert. So nimmt der Autor die Suche nach der jungen Frau zum Anlass, mir als Leser die einzelnen Abschnitte des unterirdischen Labyrinths vor Augen zu führen. Das ist auch eine der Stellen, wo sich das sprachliche Können des Autors zeigt. Die Faszination der Welt aus Seen und farbigen Tropfsteinen wurde mit schönen Bildern dargestellt.

Jonas` Ermittlungen, die weder von der Polizei, noch von der Direktion der Feengrotten gern gesehen werden,  bringen mir die Geschichte des Bergwerks in allen seinen Facetten nahe.

Das Buch lässt sich zügig lesen. Dazu trägt die abwechslungsreiche Geschichte bei, aber auch die detailgenaue Beschreibung der Abläufe. Als Leser befinde ich mich stets auf dem gleichen Wissensstand wie Jonas. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Dazu gehört auch, dass Fachbegriffe aus dem Bergbau an Ort und Stelle erklärt werden. Das vermeidet die Notwendigkeit, nachschlagen zu müssen.

Im Zusammenhang mit dem Prolog durchzieht das Buch eine Spur von Mystik. Die geheimnisvolle Unterwelt  lädt dazu fast ein.

Das Cover mit dem Blick in die Höhle passt zum Buch.   

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich nicht nur ausgezeichnet unterhalten, sondern mir auch ein Stück Geschichte meiner näheren Heimat vermittelt.