Rezension

spannungsvoll und gut konstruiert

Morgen bist du tot -

Morgen bist du tot
von Volker Dützer

Ist Gabriel Nexx tatsächlich ein Wahrsager mit einer unheimlich beeindruckenden Trefferquote oder nur ein Scharlatan? Valerie de Crécy ist davon überzeugt, dass er Zweiteres ist und sammelt nach Beweisen, die dieses untermauern.

Allerdings ist Nexx ein gefährlicher Gegenspieler und so wird aus der Jägerin schnell eine Gejagte. Sie versucht sich mithilfe von Kommissar Lenny Koriatis zur Wehr zu setzen. Schon bald ist ihr Verhältnis nicht nur rein dienstlicher Natur. Bei ihren Nachforschungen stellen sie fest, dass Nexx nicht nur ein besitzergreifender Stalker ist, sondern auch vor Mord nicht zurückschreckt.

Doch Nexx versteht es, sein perfides Spiel weiter fortzusetzen, ohne dass ihm etwas nachzuweisen ist. Sämtliche Bemühungen schlagen fehl. Dabei bedient er sich ausgereifter technischer Hilfsmittel, von deren Existenz sich Valerie und Lenny nur schwerlich überzeugen lassen.

Die Fronten sind also beim Lesen recht schnell klar. Das tut aber der Spannung keinerlei Abbruch, zumindest bis zum Ende des ersten Teils der Geschichte, das, gelinde gesagt, mit einem derben Schock endet. Die Spannung entwickelt sich vornehmlich aus der Unwägbarkeit der Story. Denn Nexx gelingt es nicht nur bei jedem Versuch, ihn festzusetzen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, sondern auch noch den Spieß umzudrehen.

Die Figuren sind durchweg klar umrissen und besitzen die nötige Tiefe, um der Story gebannt zu folgen.

Der oben erwähnte Schock zum Ende des ersten Teils hat zumindest meinem Lesefluss einen Dämpfer verpasst. Danach war auch bei mir eine Art “Neustart” nötig, wie bei Lenny Koriatis. Ob das von Volker Dützer genau so gewollt war, vermag ich nicht zu beurteilen. Falls ja – es ist gelungen. ;)

Allmählich nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf und steuert auf ihren unvermeidlichen Höhepunkt zu.

“MORGEN BIST DU TOT” ist durchaus spannender Stoff, der geschickt konstruiert ist und zu fesseln vermag – also eine sehr gute Gelegenheit, sich einmal die anderen Bücher des Autors anzuschauen.