Rezension

Stalking wird durch die Digitalisierung noch einfacher

Morgen bist du tot -

Morgen bist du tot
von Volker Dützer

Bewertet mit 5 Sternen

„Morgen bist du tot“ hat es in sich. Die junge Journalistin Valerie arbeitet erfolgreich für eine Fernsehanstalt. Mit ihrer Sendung möchte sie aufklären und ihre Zuschauer auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam machen. Doch der Erfolg ist nicht mehr so umfangreich wie noch vor Monaten. Etwas ganz Exklusives muss also her und der Wahrsager Gabriel Nexx ist die perfekte Basis für eine gute Quote. Wie freut sie sich, dass dieser Medienscheue Mann sie in sein Haus einlädt, um ihr ein Interview zu geben. Es stellt sich allerdings sehr schnell heraus, dass das ein riesengroßer Fehler war, die Einladung anzunehmen.

 

Stalker können das Leben ihrer Opfer bis zu deren Suizid beeinflussen. Das vermittelt der Autor in diesem Buch sehr authentisch. Ich habe mitgelitten und mitgefiebert. Auch die Nebenschauplätze gefielen mir gut. Allerdings war es dann in der Mitte des Buches nicht mehr ganz so realistisch. Zu viele Ereignisse kamen mir dann doch so vor, als sei dem Autor an einem vielseitigen Werk gelegen. Es gefiel mir jedoch sehr, dass der Spannungsbogen gleichbleibend straff blieb. Immer wieder kam es zu Wendungen, die ich so nicht erwartete.

 

Für mich muss ein guter Thriller keine zerstückelten Leichen oder die Beschreibung brutaler Morde sein. Viel wichtiger ist eine subtile Spannung, und das ist in „Morgen bist du tot“ gegeben. Es gibt etliche Dialoge und einen geschmackvollen Sprachstil. Aus dem Grund gebe ich auch eine Leseempfehlung.