Rezension

Teenager-Beziehungen gepaart mit wirklich atemberaubenden Spannungsmomenten

Jump - Eve Silver

Jump
von Eve Silver

Zitat:
„Die Angst regt sich in meinem Bauch. Aus Erfahrung weiß ich, wie leicht man von Angst in eine ausgewachsene Panik abgleiten kann.“
(S.22)

„Irgendetwas ist da, hinter dieser Tür. Etwas, dem ich nicht zu nahe kommen will. Ich spüre es auf der Haut, schmecke es auf der Zunge.“
(S.59)

„Mir ist danach, etwas so hart zu schlagen, dass die Haut über meinen Knöcheln aufplatzt. Mir ist danach, meilenweit zu rennen. Wegzurennen.
(S.91)

Inhalt:
Vor zwei Jahren ist Mikis Mum an Krebs gestorben. Langsam beginnt sie, sich wieder in ihr normales Leben einzufinden. Doch die Trauer tief in ihrem Inneren bleibt. Und dann folgt dieser Unfall mit dem Lastwagen. Dabei wollte Miki nur das kleine Mädchen retten. Die Folgen des Unfalles sind unvermeidlich. Denn Miki ist tot. 

Wenig später erwacht sie jedoch an einem Ort namens Lodge. So nennen es zumindest die anderen Jugendlichen, denen sie hier begegnet. Auch Luka, ein Schulfreund von ihr, trifft sie hier. Doch der Anführer des Teams, Jackson Tate, ist nicht gerade redselig, was ihre Situation betrifft. Dabei hat Miki so viele Fragen. Und plötzlich steckt sie mitten im Spiel, das kein Spiel ist. Sie kämpft gegen Außerirdische. Hier geht es gnadenlos um Leben und Tod. Und die Bedrohung ist mehr als real!

Meinung:
Der Klappentext von „Jump“ hörte sich für mich sehr vielversprechend an. Zwar bin ich bei Geschichten um Außerirdische immer etwas skeptisch, dennoch wollte ich mich an die Geschichte wagen. Und so griff ich zu „Jump“, kaum dass es bei mir gelandet war.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht leicht und ich wurde mit den Rahmenbedingungen bekannt gemacht. Ich lernte Miki kennen, die eine wirklich schwere Zeit nach dem Tod ihrer Mutter durchgemacht hatte. Ihr zur Seite stand und steht jederzeit ihre Freundin Carly, deren Hauptthema „Jungs“ sind. Soweit so gut. Ich ließ mich von der Geschichte forttragen. Ein entsprechendes Tempo legte Eve Silver ebenfalls an den Tag, so dass mich die Eindrücke nicht von den Seiten lassen wollten.

Und dann folgte dieses Erlebnis, das ausschlaggebend für die weitere Geschichte sein sollte. Miki erwacht nach einem schweren Unfall, eigentlich tödlich verletzt, in der Lodge. Mir wäre es vermutlich nicht anders gegangen als ihr, es hätten sich jede Menge Fragen für mich ergeben, deren Antworten ich nun gemeinsam mit Miki entgegenfieberte. Doch diese Antworten auf ihre berechtigten Fragen erhielt Miki nur bruchstückhaft und portionsweise. Sie ist verwirrt, kann die Auswirkungen des Ganzen, genau wie ich, vorerst nicht greifen. Ich ließ mich an der Seite von Miki auf dieses seltsame Spiel ein. Wir mussten es mit eigenen Augen sehen, es innerlich begreifen. So begann unsere gemeinsame Reise in eine immer wieder auftauchende skurrile Welt im Kampf gegen Außerirdische.

Und da gibt es noch Jackson, Jackson Tate, der geheimnisvolle und rätselhafte Anführer des Teams, in dessen Mitte sich Miki nun befindet. Jackson ist ein Bad-Boy, er spielt regelrecht mit Miki, die sich dadurch enorm angestachelt fühlt. Sie gibt nicht klein bei. Miki will Jackson beweisen, was in ihr steckt. Und nicht nur in dieser für sie surrealen Welt. Langsam entwickelt sich so etwas wie eine kleine High-School-Romanze. Doch Jackson ist unnahbar. Seine wahren Ziele deutet er immer wieder an, handelt dennoch entsprechend gegensätzlich.

Und hier war dann so langsam der Punkt gekommen, an dem ich mich entscheiden musste, ob ich die Geschichte mag oder nicht. Einerseits gab es diese dunkle Bedrohung durch gewalttätige Außerirdische, andererseits war ich mitten in pubertären Handlungen gefangen und konnte langsam nicht mehr absehen, welche Richtung diese Geschichte letztendlich einschlagen wird. Aber so leicht gebe ich ja nicht auf!

Das mitunter nervenanspannende Teenie-Geplänkel wurde sodann immer wieder von durchaus spannenden Handlungssträngen durchbrochen und hob daraufhin meinen Lesespaß an. Zwischen „zur Seite legen“ und „unbedingt dran bleiben“ war es somit ein wirklich schmaler Grat. 

Eve Silver erzählt ihre Geschichte aus der Sicht von Miki in Ich-Perspektive in Gegenwartsform. Damit ist es ihr gelungen, das Tempo der Handlung immer anziehen zu lassen. Sarkastisch angehauchte Dialoge bis hin zu wirklich humorvollen Einlagen versprachen mir einen schnellen und genussvollen Fortschritt. Eine gewisse Faszination kann ich ebenfalls nicht abstreiten.

Zum Ende der Geschichte gestaltet die Autorin einen großen und wirklich atemberaubenden Showdown, der in einem Finale mündet, das definitiv Lust auf die Fortsetzung macht. Ich glaube, da werde ich nicht widerstehen können.

Urteil:
Verzwickte Teenager-Beziehungen gepaart mit wirklich atemberaubenden Spannungsmomenten durch außerirdische Bedrohungen verschafften mir einen gut gemixten Lesegenuss. Miki und Jackson im Kampf gegen eine übermächtig wirkende Bedrohung erhalten von mir sehr gute 3 Bücher.

Für alle, die surrealen Bedrohungen standhalten können, sich anbahnender Liebe dabei nicht verwehren und Realität und Fiction gewachsen fühlen.

Die Reihe:
1. Jump – Das Spiel
2. Originaltitel: Push
3. Originaltitel: Crash (Erscheinungstermin 2015)

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