Rezension

Teilweise zu lang, aber spannend mit aktuellen Bezügen

Die Entscheidung
von Charlotte Link

Bewertet mit 4 Sternen

Charlotte Links neues Werk ist sicher nicht ihr bestes, aber ein solider Thriller, der mich wunderbar über viele Stunden unterhalten hat.
Die Handlung, bei der es um eine Reihe schlechter Entscheidungen geht, spielt diesmal in Frankreich und Bulgarien, verwoben durch einige junge Frauen in ungünstigen Situationen.
Als deutscher Protagonist ist Simon in Frankreich und nimmt sich der vollkommen verzweifelten Nathalie an, die auf der Suche nach ihrem Freund ist. Doch der ist wie vom Erdboden verschwunden. Parallel entscheidet sich in Bulgarien ein Elternpaar dazu, ihre hübsche Teenietochter mit einer vermeintlichen Modelagentin in den Westen gehen zu lassen. Eine der eingangs erwähnten schlechten Entscheidungen. Es entsteht ein Wettlauf gegen die Zeit, für alle Beteiligten.
Ich habe das Buch gerne gelesen, allerdings fehlte mir an einigen Stellen die Spannung. Manchmal schien alles ein wenig vor sich hin zu plätschern. Großartig fand ich, wie oft bei Charlotte Link, die Charaktere, die wirklich stringent durchdacht sind und auch Entwicklungen durchmachen. Das Ende hätte ich gerne noch ausführlicher gehabt, denn das wird, als hätte es dann schnell gehen müssen, runter erzählt. Schön fand ich die Bezüge zu den aktuellen Terrorereignissen in Frankreich, die Hinweise auf die Flüchtlingsproblematik in ganz Europa und die Tatsache, dass das beschwerliche Leben in Bulgarien eben so dargestellt wird. 
Alles in allem ein guter Plot, für Fans der Autorin sicher lesenswert.