Rezension

Todesmelodie

Todesmelodie - Andreas Franz, Daniel Holbe

Todesmelodie
von Andreas Franz Daniel Holbe

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Band der Reihe um Julia Durant, war für mich in einem gewissen Punkt einer der interessantesten bisher, stellt er doch den Übergang von den Bänden, die noch vom Erfinder der Reihe, Andreas Franz, geschrieben wurden, zu deren Fortführung durch Daniel Holbe nach dem Tod von Franz dar.

Sehr positiv aufgefallen ist mir dabei, dass man der Geschichte nicht anmerkt, dass des ursprüngliche Manuskript und sicherlich auch Passagen des Buches von einem Autor geschrieben wurden, der bei der Überarbeitung durch einen anderen, nicht mehr dabei sein konnte. Es wirkt, als sei das Buch alles aus der Hand eines Einzelnen entstanden. Einen Unterschied im Stil des Buches kann man nur dann feststellen, wenn man die Bücher von Franz etwas genauer kennt, jedoch auch nur in kleinen Verhaltensnuancen der Charaktere, die sich aber auch schon durch den Zeitsprung von zwei Jahren erklären lassen, die Julia Durant außer Dienst verbracht hat.

Für mich war es bei diesem Buch, bin ich doch erstmals mit späteren Fällen, rein von Daniel Holbe geschrieben, eingestiegen, sehr interessant zu erfahren, dass Julia Durant mit einem Trauma zu kämpfen hat, denn das habe ich bewusst erst durch diesen Band erfahren. Dabei ist es sehr gut eingearbeitet worden, wie sie sich manches Mal von diesen Erfahrungen auch noch beeinflussen lässt in ihrer Arbeit, gleichzeitig diese Tatsache aber nicht zu sehr aufgebauscht wird.

Und auch der Fall, um den es sich hier dreht, finde ich äußerst spannend, scheinen doch, auch wenn es zunächst unmöglich scheint, ein schon älterer Fall, den Julia direkt nach ihrer Rückkehr aus der Auszeit geleitet hat und der jetzige, im Zusammenhang zu stehen, legt sogar den gleichen Täter nahe, obwohl die Täter damals vermeintlich ermittelt und ins Gefängnis gebracht wurden. Dabei machte es mir wieder riesig Spaß mit zu ermitteln und zu rätseln, wie die beiden Fälle wohl zusammen hängen dürften, was alles hinter dem Ganzen steckt usw. Die Wendungen, die der Fall dabei nimmt, in Kombination auch damit, wie manche Dinge Julia Durant doch an den Nerven zehren, ist einfach sehr spannend gemacht. Zudem gefällt es mir, zu erfahren, wie Sabine Kaufmann, die ich ja schon kannte, hier in diesem Band zum ersten Mal, als neue Kollegin, richtig in Kontakt zu Julia Durant kommt, diese Entwicklung, vielleicht auch gerade unter dem Vorwissen, wie sie endet, fand ich sehr spannend.

Für mich ein richtig guter Krimi, den ich nur empfehlen kann und der, wie ich finde, auch wenn ich von den noch von Franz geschrieben Bänden bisher nicht so viele kenne, keinen allzu großen Bruch in der Geschichte darstellt, sich hingegen sehr gut einfügt und einfach extrem spannend ist und mit einem Ende aufwarten kann, bei dem man durchaus auch ein bisschen überrascht ist, wer genau unter welchem Motiv der Täter war.