Rezension

Gutes, geflicktes Werk

Todesmelodie - Andreas Franz, Daniel Holbe

Todesmelodie
von Andreas Franz Daniel Holbe

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Studentin wird grausam getötet. An einem blutigen Tatort ist es Julia Durant, die wieder in ihren alten Beruf anfängt zu arbeiten. Nach langer Pause ist es eigenartig wieder in ihr altes Team zurück zukommen. Wird alles wieder seinen normalen Gang gehen? Der Mörder scheint vor nichts zurück zuschrecken. Oder waren es sogar zwei? Das Frankfurterteam steht vor einem großen Rätsel, das sie noch lange beschäftigen wird….

Julia Durant ist zurück und dass alleine grenzt schon an ein Wunder. Nach dem überraschenden Tod von Andreas Franz, ist es Daniel Holbe, der seinen neuen Fall zu Ende führen durfte. Erst mal ist der Leser skeptisch, denkt darüber nach, ob man Unterschiede bemerken wird. Gibt es Anzeichen, dass ein Autorwechsel stattgefunden hat? Kann Daniel Holbe, Julia Durant so beschreiben und weiterführen, wie Andreas Franz?

Bei mir als Leserin war der neue Autor im Vorteil, denn ich hatte mich schon zwei Bücher lang von Julia Durant abgewandt. Sie hatte sich verändert und geriet mir zu sehr ins Kreuzfeuer. Nun also “Todesmelodie”.

Schon viele Fälle gibt es mit Frau Durant, aber trotzdem können sie alle einzeln gelesen werden. Auch in “Todesmelodie” ist es kein Problem Julia zu folgen und auch ihre Vergangeheit zu verstehen, denn es gibt immer wieder Hinweise, die ihr Verhalten erklären und verständlich wirken lassen. Natürlich ist sie nicht mehr die gleiche Ermittlerin, die sie vor vielen Jahren war. Gründlich immer noch, aber auch mal nachdenklich, ängstlich und etwas einsam, dass sind die neuen Seiten.

Ihr altes Team ist auch erhalten geblieben, auch wenn ich Sabine, die etwas “neuere” noch nicht in mein Herz geschlossen habe. Sie macht es dem Leser aber auch nicht einfach, denn Informationen über sie sind rar gesät.

Der eigentliche Fall ist gruselig, blutig und gut durchdacht, denn es gibt einige Überraschungen. Zwar sind einige Dinge für den Leser schnell klar, während Frau Durant noch rätselt, aber am Ende gibt es noch einige Wendungen, die nicht ohne sind! Leider hat mir das Ende nicht gefallen. Plötzlich wurde es mir zu übertrieben, es litten ähnliche Figuren, wie in älteren Fällen und es hätte ruhig weniger sein dürfen.

Außerdem gibt es ein paar Wiederholungen im Buch, die auf die Dauer gesehen zu oft vorkamen. Frauen müssen nicht immer “rundungsbetonende T-Shirts” anziehen ;)

Es war eine Überraschung, wie gut die Übernahme einer Krimiidee klappen kann, die Fußstapfen waren groß und wurden recht gut ausgefüllt. Der nächste “Holbe” steht schon auf der Wunschliste und vielleicht gibt es dann ein ruhigeres Ende ;)