Rezension

Tolle Grundidee, ausbaufähige Umsetzung.

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt - Clara Römer

Der Wahnsinn, den man Liebe nennt
von Clara Römer

Bewertet mit 4 Sternen

Covergestaltung: 
Das Cover gefällt mir sehr. Ich mag dieses puristische Konzept und die rosa/pinken Herzen auf dem zerissenen Untergrund. Passt hervorragend zur Geschichte.

Meine Meinung: 
"Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" von Clara Römer ist mir bereits in der Verlagsvorschau ins Auge gesprungen und nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich habe mich sehr gefreut, dass der Diana Verlag mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zugeschickt hat, denn die Kurzbeschreibung hat mich extrem neugierig gemacht. "Ein etwas anderer Frauenroman, den du dir auf keinen Fall entgehen lasst darfst", dies war meine erste Assoziation und ich lag mit meiner Vermutung gar nicht mal so falsch. Clara Römer hat einen tollen Frauenroman geschrieben, der so ganz anders war, als vieles, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Geschichte hat mich mit Haut und Haaren gepackt und in mir tausende von Emotionen ausgelöst. Das Buch hat mich wütend gemacht und traurig. Es hat mich geschockt und erschüttert.
Ich muss gestehen, dass ich die ersten Kapitel des Romans überhaupt nicht mochte und zu Beginn sogar etwas enttäuscht war. Der Einstieg war schleppend, die Protagonisten unsympathisch und der Schreibstil war mir persönlich zu kalt und sachlich, nicht gefühlvoll genug. Auch mit den Rückblenden habe ich mich anfangs schwer getan, denn sie haben Wolf von Beginn an als gefühllosen, unsensiblen Mitskerl präsentiert, was dazu geführt hat, dass ich anfangs kein Mitgefühl für die Protagonistin Susa aufbauen konnte, da ich mir dachte "Ist sie doch selbst schuld, wenn sie sich auf so einen Typen einlässt. ...".
Doch irgendwann hat sich ein Schalter umgelegt und ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Ich habe es wirklich verschlungen und mich gerne in die Handlung fallen lassen. Ich mag es sehr, wenn ein Buch mich so extrem bewegt. Als Leserin hätte ich zu gern das ein oder andere Mal in die Handlung eingegriffen und mich eingemischt. Plötzlich fühlte es sich an, als wäre Susa eine Freundin, die man beschützen möchte.
Insgesamt betrachtet, mochte ich die Lektüre sehr, obwohl es mir an einigen Stellen etwas zu viel des Guten war. Manchmal ging es mir etwas zu zugespitzt zu. Irgendwie betrügt plötzlich jeder jemanden oder hat dies in der Vergangenheit getan. Hier wollte die Autorin zu viel ... Das hätte die Geschichte -für meinen Geschmack- gar nicht gebraucht, denn die Grundidee an sich ist schon klasse genug.
Da ich doch einige Kritikpunkte habe, habe ich lange überlegt ob ich "Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" mit drei oder vier Sternen bewerten soll. Da es jedoch ein besonders intensives Leseerlebnis für mich war, die Geschichte nicht alltäglich und ich den Roman wohl auch immer wieder lesen würde, da er mich so bewegt und mitgerissen hat, hat Clara Römer sich die vier Sterne definitiv verdient. Daher 4 Stene und eine Leseempfehlung für alle, die mal wieder Lust haben, beim Lesen tierisch Mitzufiebern! 

Fazit: Ein Buch, welches den Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt schickt und nicht mehr loslässt. Tolle Grundidee, ausbaufähige Umsetzung.