Rezension

Tolle Naturbeschreibungen

Mitternachtsschwimmer -

Mitternachtsschwimmer
von Roisin Maguire

Bewertet mit 4 Sternen

 

Inhalt: Nach einem schweren Verlust verliert Evan vollkommen den Halt im Leben. Er trinkt zu viel, seine Frau entfremdet sich von ihm und es gelingt ihm nicht ein guter Vater für seinen Sohn Luca zu sein. Deshalb mietet er sich für eine Woche an der irischen Küste in ein Strandhaus ein um wieder zu sich zu finden.
Seine Vermieterin Grace, wortkarge Einzelgängerin und selbst vom Leben gebeutelt, und er stehen sich anfangs misstrauisch gegenüber, nähern sich aber langsam an.

Das Buch spielt während des ersten Lockdowns der Coronapandemie und das ist auch mein einziger kleiner Kritikpunkt. Ich hätte diesen Lockdown als Rahmenbedingung nicht gebraucht um Evan und die Bewohner von Ballybrady gezwungenermaßen beieinander zu halten.

Die Geschichte selber ist aber herzerwärmend und sehr besonders. Evan und Grace werden so klar und nahbar beschrieben dass ich das Gefühl hatte sie wirklich zu kennen. Beide kämpfen unterschiedliche Kämpfe im Leben und bringen trotz allem die Kraft auf sich den Widrigkeiten entgegen zu stellen.
Sie knüpfen zarte Bande der Freundschaft und genau das vermittelt die Bedeutung von Menschlichkeit und wie wichtig und lebensrettend es sein kann Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Der Plot ist sehr slow burn, erst gegen Ende nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf. Hat für mich aber sehr gut zur gesamten Stimmung gepasst.

Ein weiterer Pluspunkt des Romans sind die Naturbeschreibungen. Das Leben am Strand, die Nähe zum Ozean und die wilde Natur Irlands sind so realistisch beschrieben dass man die salzige Luft beim Lesen fast riechen kann.