Rezension

Besinnung

Mitternachtsschwimmer -

Mitternachtsschwimmer
von Roisin Maguire

Bewertet mit 5 Sternen

Grace lebt sehr zurückgezogen im beschaulichen Bellybrady, einem kleinen Dorf in Irland. Sie hat ein Cottage, welches sie an Touristen vermietet. Darin hat sich Evan eingemietet, der sich eine Woche lang eine Auszeit gönnt. Er will über den Verlust seiner Tochter hinwegkommen und sein Leben wieder auf die Reihe kriegen. Doch dann kommt der Lockdown.

Die Geschichte fängt eher melancholisch an, entwickelt sich dann jedoch zu einem warmherzigen, einfühlsamen Roman. Mich hat das Buch von Seite zu Seite immer mehr begeistert. Vor allem der kleine Sohn von Evan, Luca, hat für sehr viel Liebe und Wärme im Geschehen gesorgt. Obwohl er taub ist, ist er wissbegierig und will die Welt entdecken. Die Erwachsenen können sich eine Scheibe von ihm abschneiden. Durch die verschiedenen Charaktere, die auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpassen, hat es die Autorin geschafft, zu beschreiben, wie Menschen sich verändern können. Bildhaft beschreibt sie die raue Küstenlandschaft, die dortige Tierwelt und auch die eigenbrötlerischen Küstenbewohner. Allen voran Grace, die Mitternachtsschwimmerin, die schnell ihre Stacheln aufstellt und niemanden an sich ranlassen will. Mich hat das Buch von Anfang bis Ende sehr gefesselt und berührt. Eine wunderbare Geschichte über Verlust und Trauer, aber auch Freundschaften, die auf den ersten Blick unmöglich erscheinen.