Rezension

Überdosis Sex: Der Sommer der Freizügigkeit - Heidi Rehn

Der Sommer der Freiheit - Heidi Rehn

Der Sommer der Freiheit
von Heidi Rehn

Bewertet mit 1 Sternen

Schade. Hier wurde Freiheit wohl mit sexueller Freiheit verwechselt. Dagegen ist nichts einzuwenden, ich hatte aber einen historischen Roman erwartet.

Bedauerlicherweise  bin ich ganz offensichtlich mit völlig falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, jedenfalls bin ich ziemlich enttäuscht. Dabei hatten mir die Ostpreußenromane von Heidi Rehn doch recht gut gefallen.
 Ich hatte mir einen Roman vorgestellt, in dem eine Liebesgeschichte vor interessantem historischen Hintergrund präsentiert wird. Gefunden habe ich einen Roman, in dem es in erster Linie um sexuelle Abenteuer geht, die genauso gut zu jeder anderen Zeit hätten spielen können. Eine egozentrische und unreife und verantwortungslose Protagonistin schläft mit einem Franzosen und einem Deutschen abwechselnd, der Deutsche schläft aber auch mit einem Mann und die Frau bekommt auch erotische Gefühle, wenn sie sich mit einer um Weniges jüngeren Freundin zusammenlehnt, damit sie beide gemeinsam vom einen Liebhaber fotografiert werden können. Ganz abgesehen davon nervte mich die ewige in meinen Augen abwertende Titulierung der Freundin mit "Küken". Aber ich will nicht zuviel verraten.
 Fazit: Natürlich weiß ich nicht, wie die Leute damals empfunden haben. Und selbstverständlich waren die jungen Frauen vor 100 Jahren genauso wenig geschlechtslose Wesen wie wir es heute sind. Auch habe ich ganz bestimmt nichts gegen homoerotische Gefühle.
 Unter einem Sommer der Freiheit hatte ich den Vorkriegssommer verstanden, nicht die sexuelle Freiheit allein.
 Trotzdem würde ich es mit einem weiteren Heidi-Rehn-Buch jederzeit wieder versuchen.