Rezension

Übersinnliche Liebesgeschichte, die leider nicht übersinnlich gut ist

Layla -

Layla
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bei Layla von Colleen Hoover handelt es sich um eine paranormale Liebesgeschichte, die ein junges Liebespaar, welches nach einer schicksalshaften Nacht versucht seine Beziehung zu stabilisieren, begleitet. Das Buch und die Geschichte um Layla, Leed und all die paranormalen Begebenheiten ist in sich abgeschlossen und als alleinstehender Einzelband erschienen.

Nachdem ich bereits mehrere Bücher von Colleen Hoover gelesen und geliebt habe, war für mich sofort klar, dass Layla von mir gelesen werden muss. Ich habe mich auf eine fesselnde und emotionale Liebesgeschichte mit paranormalen Elementen, die mich packt, fesselt und mitreißt, gefreut. Die Grundidee, zu der in Layla erzählten Geschichte, fand ich auf Anhieb spannend, besonders weil ich in dem Genre der paranormalen Liebesgeschichte bisher noch kein Buch gelesen habe.

Als Königin der ersten Sätze konnte Colleen Hoover mich in Layla mit „Bevor ich runtergegangen bin, habe ich Layla mit zwei Schichten Gaffa-Tape den Mund verklebt; trotzdem sind ihre gedämpften Schreie immer nicht zu hören, als ich mich mit dem Mann an den Küchentisch setze“ wieder überzeugen und hatte mich mit ihrem Schreibstil und einer gewissen Spannung ab dem ersten Satz.

Colleen Hoover konnte mich in ihren bisherigen Büchern immer mit ihrem einzigartigen Schreibstil überzeugen, was auch bei Layla größtenteils der Fall war. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, auch wenn es mir an der gewohnten CoHo-Emotionalität irgendwie gefehlt hat.

Die Geschichte um Layla und Leed wird in zwei parallel verlaufenden Erzählsträngen erzählt. Der erste Erzählstrang spielt in der Gegenwart, in welcher Leed einem Mann von den Geschehnissen erzählt. Der zweite Erzählstrang bildet die sich in der Vergangenheit ereigneten Begebenheiten. Die Erzählstränge waren gut konstruiert und hervorragend aufeinander abgestimmt, sorgten dafür, dass man der Geschichte problemlos folgen konnten, sodass ich zunächst wirklich begeistert von der erzählten Geschichte war. Auch hatte ich zunächst keine Ahnung in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde, was für eine gewisse Spannung und dafür gesorgt hat, dass ich zunächst das Buch nicht aus der Hand legen wollte und konnte.

Außerdem empfand ich es als unfassbar erfrischend, dass die Geschichte ausschließlich aus der männlichen Sichtweise erzählt wurde. Was auch etwas anderes für mich war, waren die paranormalen Elemente, die sich durch die erzählte Geschichte ziehen. Dies ist in meinen Augen etwas, worüber mich sich im Vornherein bewusst sein sollte und auf das mich sich einfach einlassen muss, um Gefallen an der Geschichte zu finden. Ich für meinen Teil fand diese paranormale Abwechslung ganz unterhaltsam, auch wenn sie mich nicht immer voll und ganz überzeugen, packen und abholen konnten. Und definitiv kein Genre bildet, zu dem ich in Zukunft häufiger greifen werde.

Mein größter Kritikpunkt an Layla ist die fehlende Emotionalität und Leidenschaft. Bei Leed und Layla sollte es Liebe auf den ersten Blick und die wahre ewige Liebe sein, die mich einfach nicht erreichen konnte, mir fehlten die großen Gefühle. Mir fehlte das Mitfühlen – mitlieben, mitleiden, mitverzweifeln und mithoffen. Weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart konnte mich die Liebesgeschichte der Protagonisten überzeugen.

Ab ungefähr der Hälfte des Buches zog sich die Geschichte ganz schön, wurde langatmig und fasst ein bisschen langweilig, die anfängliche Spannung war definitiv leider raus. Außerdem wurden die Protagonisten von Satz zu Satz immer unsympathischer. Auch die Auflösung am Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen, gerade da diese nicht allzu überraschend kam, da von der Autorin doch viele eindeutige Hinweise in die Erzählung eingestreut wurden.

Abschließendes Fazit:
Layla wird definitiv nicht eines meiner Lieblingsbücher von Colleen Hoover werden, einfach weil ich persönlich mehr emotional ergreifende und authentische Liebesgeschichten mag. Aber dennoch konnte mich die Geschichte um Layla und Leed auf ihre ganz eigene Art fesseln. Auch wenn es kein absolutes Highlight geworden ist, spreche ich mit 3,5 von 5 Sternen eine kleine Leseempfehlung aus.