Rezension

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Moralisch schon unangenehm, aber alles andere hätte ich den Charakteren nicht abgenommen

Layla -

Layla
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Für Rezensionen ignoriere ich alles nicht aus Feder von in diesem Fall der Autorin stammende üblicherweise, weil ich fast nie einverstanden bin, aber da ich den ersten Satz auf der Rückseite von "Layla" an diesem Platz grenzwertig finde, möchte ich mich natürlich unbedingt dazu äußern. Dass diese Aussage vom Protagonisten selbst stammt, versöhnt mich etwas damit. Dennoch wünsche ich mir, es wäre eine andere Aussage gewählt worden, weil ich finde, dass der psychischen Verfassung vom erwähnten Charakter nicht die angemessene Bedeutung beigemessen wird.

Geschichten mit Geistern ziehen mich eigentlich immer in ihren Bann und doch bin ich absolut froh, mit "Layla" keine Geistergeschichte gelesen zu haben. Mir ging die Geschichte unter die Haut. Aus moralischer Sicht habe ich verständlicherweise ein Problem mit der Hauptentscheidung von Leeds und Willow. Da diese meiner Meinung nach aber Leeds Persönlichkeit entspricht (und ggf. auch Willows, schwer zu sagen, wie viel von ihrer Persönlichkeit und sozusagen ihrer Menschlichkeit sie in ihrem Zustand besitzt), hätte ich ihm jeden anderen Weg nicht abgenommen.
Mein ganz persönliches Highlight ist der hartnäckige Unterstützer von Leeds. Nach dem Abschluss brachte mich sein persönlicher Auftritt den restlichen Tag öfters unvermutet wieder zum Lachen. Generell haben sich Humor, Romantik, ... kurzgefasst die Menschlichkeit angenehm und vor allem greifbar in die immer schwerer zu verarbeitende Handlung eingefügt.
Ja, menschlich ist sogar das passendste Stichwort, das mir zum Roman einfällt. Ich könnte mich innerlich nicht deutlicher vom Ende distanzieren (finde es nur schlimm und wünsche mir, Colleen Hoover würde auch S. eine Stimme verleihen und sie die Vorgeschichte erzählen lassen), aber wie schon erwähnt hätte sich jedes andere Ende für mich falsch angefühlt. Daher unterstütze ich auch voll und ganz Colleen Hovers Entscheidung, keinen märchenhaften Abschluss ohne offenen Fragen bei allen Beteiligten gewählt zu haben - die Konsequenzen für Leeds und Layla brauche ich einfach, um das Geschehene zu akzeptieren.