Rezension

Überzeugender und hochaktueller Thriller!

Opfer 2117
von Jussi Adler-Olsen

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem 8. Fall für Carl Morck und sein Sonderdezernat Q konnte mich Jussi Adler Olsen endlich wieder überzeugen. Nachdem ich die letzten zwei Romane nicht so gelungen fand, war dieser hier wieder Krimi-/Thrillerkost vom feinsten.

Im Mittelpunkt des Buches steht diesmal Assad, Carls Ermitt-lungsassistent, den die meisten Leser schon aufgrund seiner drolligen Versprecher und seiner gelassenen Art lieb gewonnen haben. Dass vieles von dem, was Assad bisher ausmachte, arg untertrieben war, klärt sich in diesem Fall auf. Bisher war dieser Charakter immer ein großes Fragezeichen in der SDQ-Reihe, man ahnte, dass ein großes Geheimnis hinter Assad steckt – und das wird in diesem Roman spektakulär aufgedeckt. Es geht um seine Herkunft, sein bisheriges Leben und die Leute, die er sich zum Feind gemacht hatte…

Damit verknüpft ist die Vorbereitung eines Terroranschlags im Herzen Europas und auch das weiß Jussi Adler Olsen mit Hoch-spannung in Szene zu setzen. Ein hochbrisantes Thema, das der Autor hier anpackt. Und ein weiteres – quasi ein Fall im Fall – steht ebenfalls damit im Zusammenhang und porträtiert auf andere, aber nicht minder spannende Weise eine weitere latente Gefahr, die immer präsent ist: den psychisch gestörten Einzeltäter, dessen Motive und Ziele völlig im Unklaren liegen.

Insgesamt zeichnet der Autor ein sehr aktuelles Porträt der Gefahrenlage in Zentraleuropa und lässt seine Helden viel durchleiden – aber am Ende auch strahlen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie er auf diesen Roman noch einen draufsetzen will, zumal das große Geheimnis um Assad, das die Reihe mitträgt, nun gelüftet ist. Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren beim nächsten Roman :-)