Rezension

Unglaublich komplex und episch

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin - Samantha Shannon

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
von Samantha Shannon

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension „Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin: Roman (Königin von Inys 1)“ von Samantha Shannon 

 

 

 

 

Meinung 

 

Samantha Shannon erschafft ein gewaltiges Fantasy Epos, durchaus ausschweifend, detailreich und dennoch Bildgewaltig erzählt, welches man nicht unbedingt nebenher lesen sollte. Denn man muss sich auf die Geschichte einlassen, muss seine Längen akzeptieren um im Verlauf etwas geboten zu bekommen, das vor Komplexität, spannungsgeladenen Handlungssträngen und starken, aber zugleich auch verletzlichen Charakteren strotzt. 

 

Samantha Shannon’s Stil ist wahrlich außergewöhnlich und schon zu Beginn merkt man, dass diese Reise anders wird, als alle bekannte High Fantasy Werke. Ihre Beschreibungen sind umfangreich, aber der Leser wird mit Besonderheiten zuhauf belohnt. So zeichnet die Autorin zum Beispiel eine Welt, die vor Farben, Facetten, Komplexität und lebenden Bildern nur so sprüht. 

 

Und wenngleich im englischen ein einzelner Band auf den Leser warten, so fühlte sich das Ende, der Cut, nicht aufgesetzt und künstlich erschaffen an. Auch hier zeigt sich eine Cleverness, die ich selten zuvor fand. Die absolute Freude auf den zweiten Band macht und dessen Sogwirkung schon beinahe übermächtig wirkte. 

 

Für mich waren auch die Längen verzeihlich, denn durch die umfangreichen Beschreibungen konnte ich mich voll und ganz der Welt und ihren vielen Eigenheiten hingeben. Dennoch war das Register am Ende sehr hilfreich, um die verworrenen politischen Begebenheiten besser verstehen zu können. 

 

Aus mehreren Perspektiven wird uns diese Geschichte in der 3. Person erzählt und zum einen zeigte sich hierdurch eine grundsolide Spannung, aber manchmal eben waren die Ruhe und dadurch resultierende Langatmigkeit auch etwas, womit man einfach klarkommen muss. Dennoch lag in den verschiedenen Sichtweisen eine Tiefe und vor allem waren gerade sie es, die schlussendlich zu dem großen Ganzen beitrugen. 

 

Die Charaktere insgesamt waren vielschichtig gestaltet, die vielen Namen jedoch machten es schwer, dem Geschehen bzw. der Hintergrundgeschichte zu folgen, aber auch hier hilft ein Blick ins Register. Die Zeichnung der Drachen war von einer Andersartigkeit durchzogen, die mir den Atem raubte. 

 

 

 

Fazit 

 

Als ein starker Auftakt mit einem komplexen Weltenentwurf und großem politischen Hintergrundgeschehen zeigt sich „Der Orden des geheimen Baumes“, in dem insbesondere das umfangreiche Wordbuilding hervorzuheben ist. Die vielen Eigenheiten dieser Welt, seine vielen Charaktere und Besonderheiten machen die Geschichte zu einem opulenten Epos, bei dem es sich lohnt, über den ein oder anderen Schwachpunkt hinweg zu sehen, um am Ende reich belohnt zu werden. 

 

 

 

Ich vergebe 4 von 5 Sterne