Rezension

unterhaltsamer Auftaktroman über das Ranchleben der Großfamilie Bennett - Liz und Ethan

Firefly Creek -

Firefly Creek
von Lilian Kaliner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der erste Band der Silverwood-Ranch der Familie Bennett in Firefly Creek, liebevoll auch "Stadt der Glühwürmchen" genannt.

Inhalt: Ethan Bennett, der sich schon als Kind lieber hinter Büchern verkrochen hat und nicht wirklich viel mit der Rancharbeit am Hut hat, kommt nun nach dem Verlust seines Jobs in Sydney zurück auf die Bennett-Ranch, doch das Wiedersehen gestaltet sich ziemlich schwierig. Sein Bruder John signalisiert ihm deutlich, dass er nicht willkommen ist, ganz anders die verwitwete Schwägerin Liz und ihr kleiner Sohn Olli.
Der anfängliche kurze Rückblick durch den ebenfalls verwitweten Familienvater Harry zeigt, vor was für einer Herausforderung er steht: Als junger Witwer eine Ranch alleine zu führen und gleichzeitig seine 6 wilden und so unterschiedlichen Jungs großzuziehen.
Nachdem Samuel, einer der Jungs, viel zu früh verstirbt, lebt und arbeitet seine Witwe Liz weiter auf der Ranch, auch damit der kleine Olli weiter Anschluss zur Familie hat. Doch ihre Schwager machen es ihr durch ihr Benehmen nicht gerade leicht, zu selbstverständlich ist für sie das, was Liz tagtäglich leistet. Da ist es vorprogrammiert, dass hier und da die Fetzen fliegen.
Eindruck: Es macht wirklich Spaß, Einblicke in das harte Ranchleben zu erhalten, in all die Sorgen und Ängste, gerade weil der brummelige, aber gutmütige Harry viel zu festgefahren in den Abläufen seiner Rinderzucht ist.
Herrlich auch, wie die Jungs miteinander agieren, da gehört die ein oder andere Prügelei dazu, aber ebenso schnell auch die Hilfsbereitschaft untereinander. Johns Reaktion auf Ethan ist schwer zu durchschauen, es dauert lange, bis man hinter die Kulissen schauen kann und versteht, was der Auslöser und Grund ist.
Man wird durch die Erzählung direkt auf die Farm versetzt. All die Eindrücke, Emotionen, das Chaos, die Streitereien und das Miteinander werden so bunt und umfangreich geschildert, dass man alles genau vor Augen hat.
Liz Rolle gefiel mir gut, weil sie für sich und ihren Sohn kämpft, sich aber wunderbar gegen ihre Schwager behaupten kann und sagt, was sie denkt und fühlt. Gerade als sie so verletzt wird und man spürt, wie sehr sie leidet und auch bestätigt, wie enttäuscht und sauer sie auf die Überreaktion von allen ist.
Hörbucheindruck: Die Sprecherin hatte es nicht leicht, all die unterschiedlichen Charaktere genau passend rüberzubringen, besonders durch die speziellen Facetten der Persönlichkeit und gleichzeitig die Situation mit einzufangen, aber das hat sie super gemeistert. Dadurch ist die Erzählung noch lebendiger, unterhaltsamer gewesen und hat den Zuhörer noch mehr in die Handlung mit einbezogen.
Kleine Kritikpunkte: Die Handlung hat sich für mich stellenweise etwas gezogen und die Gedankengänge und Konflikte wiederholten sich häufiger, dadurch wurde die Geschichte etwas ausgebremst und auch absehbarer. Man hat immer auf das gewisse Etwas gewartet, was aber nicht wirklich kam, was den Spannungspegel leider etwas gedrückt hat.
Ich bin schon gespannt, ob sich das in den folgenden Teilen der anderen Bennett-Jungs steigert, denn irgendwie reizt es mich schon, ihre ganz persönliche Geschichte mitzuerleben und zu sehen, an wen sie ihre Herzen verlieren und vor welchen weiteren Herausforderungen sie stehen.
Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte, die zeigt, wie wichtig Zusammenhalt in der Familie ist, wie man Konflikte löst und nie vorschnell verurteilt, ohne alle Fakten zu kennen und Rücksicht auf Ansichten und Gefühle zu nehmen.