Rezension

Verliebt in Anthony Bridgerton

Bridgerton - Wie bezaubert man einen Viscount? -

Bridgerton - Wie bezaubert man einen Viscount?
von Julia Quinn

Nachdem Daphne Bridgerton die Leser im ersten Band fasziniert und verzaubert hat, geht die Geschichte nun mit Anthony, dem ältesten Bridgerton, weiter. Dieser Teil hat mir sogar noch besser gefallen als sein Vorgänger, da sich diesmal nicht alle betroffenen Personen in der Londoner Oberschicht bewegen und neben der allgemeinen Liebesgeschichte vor allem die Sorgen, Ängste und Zweifel der Protagonisten im Vordergrund stehen. 

Zum Inhalt: Anthony ist ein Schwerenöter und Frauenheld, für den seine Familie an oberster Stelle steht. Nach dem Tod des Vaters hat der älteste Bridgerton die Rolle als Familienoberhaupt eingenommen. Da damit auch der Titel und die Verwaltung der Besitztümer einhergeht beschließt Anthony, dass es Zeit ist, sich eine Frau zu suchen und einen Erben zu zeugen. Er hat genaue Vorstellungen seiner Zukünftigen und auf keinen Fall will er sich in sie verlieben. Aber kann dieser Plan aufgehen oder wird ihm sein Herz einen Strich durch die Rechnung machen?

Anthony mochte ich schon im letzten Band sehr gerne und fand es sehr amüsant wie er sich für seine Schwester einsetzt. In diesem Buch erfährt man nun endlich mehr über ihn und seine Beweggründe und vor allem über den Ballast und die Sorgen, die er mit sich herumträgt. Auch die Beziehung seiner Eltern wird stärker beleuchtet und gibt der gesamten Familie Bridgerton mehr Dimension. Es gefällt mir wie die Charakterzüge der einzelnen Geschwister herausgearbeitet werden, wie sie sich gegenseitig necken und füreinander einstehen. 

Das Thema Familie spielt auch in diesem Buch wieder eine zentrale Rolle, wenn auch anhand andere Aspekte. Dadurch sind die Bücher zwar aufeinander aufbauend, wiederholen sich aber nicht. Was sich scheinbar aber wiederholt ist der Hang der Bridgerton-Sprösslinge, sind in kompromittierende Situationen zu bringen. Und das obwohl sie eigentlich alle mit Verstand und guter Erziehung gesegnet sind. 

Das Buch ist wieder voller Biss und Schalk, was mir sehr gut gefallen hat. Die Dynamik der Figuren untereinander ist einfach spannend zu verfolgen. Ich fand diesen zweiten Band emotionaler als den ersten und hatte zwischendurch die Angst, dass es kein Happy End geben würde. Den zweiten Epilog fand ich auch in diesem Band wieder fantastisch und habe mich auf den Zeitsprung und das Wiedersehen mit den Bridgertons gefreut. Auffällig ist, dass im Zeitsprung wieder das selbe Pärchen anwesend ist, wie im ersten Teil und man so ein bisschen gespoilert wird. 

Ein gelungener zweiter Band und eine wirklich schöne Geschichte. Und ich bin erleichtert, dass es noch sechs weitere Bridgertons gibt.