Rezension

Vicious Love

Vicious Love - L. J. Shen

Vicious Love
von L. J. Shen

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Buchverlosung hat mich auf die neue Reihe "Sinners of Saint" von L. J. Shen aufmerksam gemacht. Bei der Verlosung selbst hatte ich kein Glück, aber der erste Band der Reihe "Vicious Love" durfte trotzdem bei mir einziehen.

Nach über 10 Jahren begegnet Emilia LeBlanc an einem für sie wirklich bescheidenen verlaufenden Tag ausgerechnet Baron Spencer, genannt Vicious, ihr persönlicher Albtraum von der Highschool.

Emilias Eltern arbeiten als Dienstboten für Vicious Eltern. Und eigentlich bemüht sich Emilia um ein gutes Verhältnis zum Sohn der Arbeitgeber, aber von der anderen Seite schlägt ihr vom ersten Augenblick Abneigung, sogar Hass entgegen. Als sie sich dann noch auf eine Beziehung zum besten Freund von Vicious einlässt, eskaliert die Situation endgültig.

10 Jahre sind inzwischen vergangen...Vicious hat mit seinen Freunden aus Schultagen ein erfolgreiches Unternehmen auf die Beine gestellt und ist ein erfolgreicher Anwalt.
Emilia lebt mit ihrer lungenkranken Schwester in New York und dieser gilt auch ihre ganze Sorge. Sie schuftet sich bei zwei Jobs ab, vernachlässigt ihre eigenen Zukunftspläne und kommt finanziell doch fast nicht über die Runden.

Ein Blick aufeinander reicht aus, um die negativen Gefühle der Vergangenheit ans Tageslicht zu befördern, aber auch eine gegenseitige Anziehung lässt sich nicht leugnen...

Der Buchinhalt versprach eine düster angehauchte Liebesgeschichte mit starken Emotionen. Ohne jetzt zu negativ erscheinen zu wollen, aber so wirklich viel ist von diesem Versprechen nach dem Lesen des Buchs nicht übrig geblieben und mir ging das alte Sprichwort meiner Großmutter: "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird." durch den Kopf.

Die Geschichte an sich ist solide aufgebaut und der gut verständliche Schreibstil der Autorin nimmt mich als Leserin mit und versteht es mich zu unterhalten.
Weniger gut haben mir leider die Figuren gefallen, allen voran die Hauptcharaktere Vicious und Emilia. Beide Figuren konnten mich emotional nur bedingt packen. Vicious soll als gefühlloser Mistkerl mit sozio- und psycopathischen Zügen daher kommen, was in der Umsetzung aber mehr schlecht als Recht gelingt. Selbstverständlich hatte er schwere Zeiten und in seinem Besitzanspruch gegenüber Emilia sowie im Rachegedanken seinem Vater und der Stiefmutter gegenüber überschreitet er manche Grenze, aber das macht ihn für mich noch nicht zu dem unmenschlichen Antihelden, den er wohl eigentlich darstellen soll.
Emilia ist im direkten Vergleich mit ihrem männlichen Gegenpart ein liebes, stellenweise naives Mädchen, dass leider bis auf ganz wenige starke Momente recht blaß bleibt.

Tja, da hat die Verpackung leider mehr versprochen als der Inhalt schlußendlich liefern konnte. Von mir gibt es dafür 3 Bewertungssterne.