Rezension

vielschichtige Familiengeschichte um 3 Reederstöchter

Das Haus am Alsterufer - Micaela Jary

Das Haus am Alsterufer
von Micaela Jary

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Haus am Alsterufer schildert hauptsächlich das Schicksal der 3 Hamburger Reedertöchter Nele, Livi und Elinor Dornhain kurz vor und während des 2, Weltkrieges.
Die Schwestern sind sehr unterschiedlich, Elinor ist sehr praktisch und sozial veranlagt, Nele ist eher künstlerisch begabt und lebt als Kunststudentin in München und Livi ist das verwöhnte Nesthäkchen, dessen Gedanken um Mode und Vergnügungen kreisen und das stets die eigenen Wünsche in den Vordergrund stellt.
Dies führt auch zu ernsthaften Verwicklungen, dennn Livi hat sich den nicht ganz standesgemäßen Konrad Michaelis als zukünftigen Ehemann in den Kopf gesetzt, ohne von diesem je dazu ermutugt worden zu sein. Mit einer List setzt sie ihn jedoch unter Druck und erzwingt auch die Zustimmung ihres Vaters, des Reeders Viktor Dornhain, nicht ahnend, dass sich ihre Schwester Nele und KOnrad ineinander verliebt haben. Die beiden ihrerseits erfahren erst spät von Livis Absichten, beugen sich aber den Konventionen.
Auch wenn die tragische Liebesgeschichte und deren weitere Entwicklungen im Vordergrund stehen, gibt es doch weitere bedeutsame Handlungsstränge, das Schicksal des intriganten Dienstmädchens Meta, die Geschichte von Klara, die als 3. Dienstmädchen ins Haus des Reders kam und die ein Familiengeheimnis umgibt, auch die Kriegsentwicklung wird ins Geschehen eingebaut.
Der vielschichtige Roman ist interessant und spannend zu lesen, lediglich das Ende komt etwas abrupt und lässt einige Fragen offen, jedoch ist ein Folgeband geplant.