Rezension

Vom Hustenbonbon zum Familienimperium

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers -

Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des Apothekers
von Rebekka Eder

Bewertet mit 5 Sternen

überzeugend recherchiert und packend erzählt

Der Klappentext: „Köln, 1838: Anna Sophia liebt es, ihrem Vater in der Apotheke zu helfen. Stolz ist sie auch auf ihre eigene Kreation: köstliche Hustenbonbons. Als der Apothekergeselle August um ihre Hand anhält, blickt sie einer sicheren Zukunft entgegen. Doch plötzlich wird ihr Vater krank. Die Ärzte scheinen ihm nicht helfen zu können, und ausgerechnet August gerät unter Verdacht, ihrem Vater schaden zu wollen, um die Apotheke an sich zu reißen. Währenddessen kehrt Franz Stollwerck, der Sohn des Krämers, nach Jahren der Wanderschaft in die Stadt zurück. Er ist schon seit Kindertagen in Anna Sophia verliebt, und auch sie hat nie aufgehört an ihn zu denken. Als er ihr einen Heiratsantrag macht, steht Anna Sophia vor einer schwierigen Entscheidung.“

Zum Inhalt: Der Klappentext verrät nur einen der verschiedenen Handlungsstränge, die sich hier zu einem spannenden historischen Roman rund um den Aufstieg des Familienimperiums Stollwerck ranken. Heute ist der Name Stollwerck hauptsächlich verknüpft mit Schokolade, doch begann eigentlich alles mit Hustenbonbons. Anna Sophia Müller entwickelt in der väterlichen Apotheke wohlschmeckende und wohltuende Hustenbonbons, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Verschiedene Umstände, die ich hier gar nicht verraten will, führen zu ihrer Hochzeit mit dem Zuckerbäcker und Konditor Franz Stollwerck. Dieser erkennt die Möglichkeiten dieser Bonbons und vertreibt sie weiter, die ersten Probleme tauchen deswegen auf und ehrlich gesagt ist es sehr schwierig den Inhalt zusammenzufassen ohne zu viel zu verraten und euch die durchaus fesselnde und spannende Geschichte zu verderben. So viel sei verraten es geht um Mord, Verrat, Betrug, um Freundschaft und Liebe, Vertrauen und Verlust. Es steckt so viel in diesen rund 600 Seiten starken Buch und es bleibt trotzdem noch genügen für einen zweiten Band.

Meine Meinung: In meinen Augen ist es der Autorin Rebekka Eder gelungen einen spannenden, fesselnden und überzeugenden historischen Roman zu Papier zu bringen. Fakten und Fiktionen, gut recherchierte Hintergründe und lebendige Charakter verbinden sich zu einer lesenswerten Familiensaga. Ein Blick in das Nachwort und das Personenregister am Ende des Buches geben übrigens einen guten Eindruck, was historische Tatsachen und was dichterische Freiheiten sind. Wie ich bereits angedeutet habe, gibt es mehrere Handlungsstränge neben der Hauptgeschichte um Anna Sophia und Franz, die sich aber alle zu einer Geschichte verweben. Da man den Strängen abwechselnd folgt, entsteht eine zusätzliche Spannung und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Dank diesen abwechslungsreichen Erzählsträngen und einem sehr bildhaften und lockeren Schreibstils ist das Buch trotz seines Umfangs leicht und fesselnd zu lesen. Ich muss sagen, dass ich jetzt schon auf den zweiten Teil warte.